Die EU-Wasserrahmenrichtlinie vom Kopf auf die Füße gestellt

Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) von 2000 will alle Oberflächengewässer in einen „guten ökologischen Zustand“ bringen. Doch in der Praxis zeigt sich: Chemische Belastungen wie Quecksilber oder andere Schadstoffe werden oft verharmlost oder ausgeblendet, während sich Behörden vor allem auf „Hydromorphologie“ und das Schlagwort „Durchgängigkeit“ konzentrieren. So geraten kleine Wasserkraftwerke unter Druck – obwohl sie einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Artenvielfalt leisten können. Historische Beispiele belegen: Flüsse waren nie völlig „durchgängig“. Barrieren wie Felsstufen, Biberdämme oder Wehre schufen Rückzugsräume und ermöglichten Artenvielfalt durch Fragmentierung. Heute führt eine einseitige Fokussierung auf Fischwanderungen und Renaturierung dagegen oft zu Fehleinschätzungen und Verlust wertvoller Lebensräume. Ein ausgewogenes Konzept, das Chemie, Ökologie und Energieversorgung zusammendenkt, ist daher dringend nötig.
In den verlinkten Beiträgen aus dem wassertriebwerk werden diese Punkte im Detail erläutert und das Thema tiefer beleuchtet.
Die Beiträge wurden von unserem Beiratsmitglied Reinhard W. Moosdorf verfasst.
25.07.2025