Ehemalige Mühle Oppel in Schottenstein im Landkreis Coburg

Wasserkraftportrait

Können Sie sich und Ihre Kraftwerke kurz vorstellen?

Mein müllerischer Stammbaum reicht bis zum Jahr 1750 zurück - alles Müller. Auf der Schottensteiner Mühle sind wir in der 5. Generation. Meine Söhne werden die Wasserkraft weiter betreiben. Ich bin der letzte Müllermeister. Mit der Wasserkraft bleibe ich mein Leben lang verbunden. Meine Arbeit im Vorstand vom LVBW macht mir auch mit 78 noch Freude.

Mein Urgroßvater hat kurz vor 1900 die damalige Mühle in Schottenstein an der Itz im Landkreis Coburg erworben. Ein Wasserrad mit 7 Meter Durchmesser trieb die Mühle an. Ein kleineres die Ölmühle. Kurz nach 1900 hat mein Großvater bereits mit einem Gleichstromgenerator Lichtstrom für die Eigenversorgung erzeugt. 1942 wurden die Wasserräder durch eine Francisturbine ersetzt. 1985 bauten wir zusätzlich eine Reiffensteinturbine ein. 

Welche technischen Vorzeigenswerte und regionale Besonderheiten hat das Kraftwerk?

Wir erzeugen grundlastfähige Energie ohne Rohstoffverbrauch, ersparen der Umwelt ca. 350 t Schadstoffe und reinigen den Bach von Unrat und Wohlstandsmüll und erzeugen jährlich klimaschonend ca. 350 000 kWh Strom plus Eigenverbrauch. Dazu eine Fotovoltaikanlage auf dem Scheunendach. Wir erzeugen Strom direkt beim Verbraucher. Er muss nicht auf weitem Weg mit Spannungs- und Umspannungsverlusten transportiert werden. Ein automatischer Rechenreiniger erleichtert uns die Arbeit. Die vorhandenen Turbinen haben eine maximale Leistung von 80 KW bei einem Schluckvermögen von 6 m³ und einer Fallhöhe von 2,20 m. Eine Sonderstellung nimmt die Reiffensteinturbine ein. Eine vollautomatische speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) reguliert den Wasserstand und wird von einer ebenfalls pegelgesteuerten Fischbauch-Wehrklappe und einer ziehbaren Schütze unterstützt. Dies dient dem Hochwasserschutz.

Welche ökologischen Maßnahmen haben Sie am Wasserkraftwerk umgesetzt?

Unser Wasserkraftwerk hat immer in Durchgängigkeitsmaßnahmen investiert. Eine Turbine, sehr fischfreundlich, ohne Leitschaufeln. Eine Fischauf-.und abstiegsanlage gewährleistet die Durchgängigkeit für die Bachbewohner und sichert das Restwasser im Fluss. Unser Sohn beheizt sein neues Wohnhaus mit einer Wärmepumpe und gewinnt die Wärmeenergie direkt aus der Itz. So liefert der Bach neben umweltfreundlichen Strom auch die Wärme für sein Haus.

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