Woffendorfer Mühle an der Weismain - Altenkunstadt
Können Sie Ihr Kraftwerk kurz vorstellen?
Die Wasserkraftanlage „Woffendorfer Mühle“ liegt an dem kleinen Fluss Weismain – nicht zu verwechseln mit dem weißen Main - der entspringt im Fichtelgebirge, oberhalb von Bischofsgrün. Die Weismain, die die Woffendorfer Mühle antreibt, entspringt dagegen in Kleinziegenfeld, dem Tor zur „Fränkischen Schweiz“.
Könnten Sie etwas über die Geschichte Ihres Kraftwerks erzählen?

Erstmalig wurde die Mühle um 1877 erwähnt, sie diente damals als Schneidmühle. Später erfolgte der Umbau zu einer Schuhfabrik. Die Wasserkraft diente dann dazu, diverse Maschinen per Transmission anzutreiben. Seit Ende der 70iger Jahre des letzten Jahrhunderts, wurde das Anwesen durch uns (Firma Limmer) erworben, inklusive des Wasserrechts, das auf dem Grundstück lag und im Grundbuch seit 1877 eingetragen ist.
Schon bei Erwerb des Anwesens war die Wasserkraftanlage nur noch sporadisch in Betrieb. 2001 fasste die Familie den Entschluss, die Anlage von Grund auf zu sanieren, Mit Hilfe der Firma HSC in Coburg wurden die Planungen erstellt. Die alte Francis Turbine wurde generalüberholt, die Wehranlage abgerissen und neu erstellt. Das Herzstück der Anlage bildet neben der Turbine eine vollautomatische, elektronische, speicherprogrammierbare Steuerung. Das Steuer und Regelprogramm das die gesamte Anlage verwaltet. Ein Siemens Generator (22,5 KW) sowie das Getriebe vervollständigen die Technik. Die Anlage läuft seit ca. 2004 und liefert 60-80.000 KWh Strom jährlich.
Welche Bedeutung hat die Wasserkraft und die Anlage für Sie persönlich?

Wir in der Familie sehen in der Anlage einen Beitrag zur Energiewende. Deshalb planen wir gerade auch die Stilllegung unseres gasbetriebenen BHKW, das derzeit noch ca. 2.400 qm Produktions- und Bürofläche beheizt. Künftig wollen wir die Wärme aus dem Fluss gewinnen und zusammen dann, mit einer Wärmepumpe, emissionsfrei alle Flächen beheizen.
Helene und Roland Limmer
Januar 2025