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Unterschätzte Potentiale der Wasserkraft

Auf dem diesjährigen Wasserkraftseminar der beiden bayerischen Wasserkraftverbände wurde erneut deutlich, welche unterschätzten Potenziale in der Wasserkraft liegen. Als regenerative Energieform sollte die Wasserkraft ein wichtiger Bestandteil der bayerischen Energiewende sein. Die Veranstaltung, die an der Straubinger Außenstelle der TU München stattfand, verzeichnete wieder ein großes Interesse an aktuellen Fragestellungen rund um die Wasserkraft. 

Etwa 80 Vertreter der Wasserkraftbranche (Anlagenbetreiber, Planer sowie Behördenvertreter) sind am 10. Oktober 2023 zum vierten Wasserkraftseminar nach Straubing gekommen. Getagt wurde im neuen Gebäude für Forschung und Lehre des Straubinger Campus für Biotechnologie und Nachhaltigkeit der Technischen Universität München (TUMCS). Die diesjährige Veranstaltung stellte die Synergiepotenziale der Wasserkraft als Stromerzeuger in den Mittelpunkt.  Eingeladen hatten die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. und der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW) eG.

Besondere Aufmerksamkeit fand der Vortrag von Herrn Christian Seidel: Unter seiner Leitung werden an der TU Braunschweig aktuell mehrere Studien durchgeführt, die die Energiepotenziale (Wärme und Strom) an deutschen Wasserkraftstandorten untersuchen. Hier zeigt sich, dass die Wasserkraft neben der reinen Stromerzeugung sowie der Stärke ihrer Grundlastfähigkeit, sogar ein beträchtliches Potenzial in der Wärmeerzeugung liefern kann. Die Nutzung der Gewässerwärme an Wasserkraftwerken eignet sich besonders gut, da Staubereiche und Energieerzeugung bereits vorhanden sind. Betrachtet man die Tatsache, dass Siedlungsstrukturen, die sich historisch bedingt häufig am Wasser entwickelt haben, ihre Wärmegewinnung künftig regenerativ gestalten müssen, sind hier die Potenziale der Wasserkraft für die Wärmeerzeugung besonders hoch. Mehr als die Hälfte der deutschen Wasserkraftanlagen liegen in Bayern. Für die verbindlich aufzustellenden kommunalen Wärmeplanungen könnten damit die Wasserkraftwerke ein wichtiger Partner werden. Die Studie befindet sich aktuell in den Abschlussarbeiten. Reges Interesse an den Ergebnissen, auch bundesweit, wurde seitens der Politik bereits signalisiert.

Herr Biedermann von der Service- und Vertriebsgesellschaft der Kreishandwerkerschaften erläuterte den Teilnehmern die Möglichkeit der Installierung einer öffentlichen Ladesäule für Wasserkraftbetreiber. Ist ein entsprechendes Kundenpotenzial im Einzugsgebiet vorhanden, ist dies eine einfache, wenig aufwendige und praktikable Angebotserweiterung für Wasserkraftanlagen. Profitieren können Wasserkraftbetreiber und örtliche Infrastruktur gleichermaßen. 

Neben diesen Schwerpunktbereichen setzte sich Herr Prof. Dr. Peter Rutschmann intensiv mit der Ende 2022 veröffentlichten und viel diskutierten Studie von Prof. Geist zum Fischmonitoring auseinander und verdeutlichte methodische Inkonsistenzen, die dringend einer Richtigstellung bedürfen. Die Studie von Prof. Geist führt in der Praxis zu falschen Schlussfolgerungen und ist deshalb auf Wasserkraftwerke nicht anwendbar. 

Herr Florian Lugauer von der ansässigen TUMCS stellte seine Forschungsergebnisse zwischen einem Batteriespeicher und einem Kleinstpumpspeichersystem mit Pumpe-als-Turbine vor. Als Vertreter der Träger öffentlicher Belange konnte Anian Pauli (IHK München) übersichtlich die Vorteile und Tücken in der Umsetzung des Bayerischen Mindestwasserleitfadens aufzeigen. 

Die Veranstaltung rundete Detlef Fischer (Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V.)  mit seinem Vortrag zur Energiewende und dem Bayernplan Energie 2040 ab. Er zeigte eindrucksvoll welche Investitionen in die bayerische Infrastruktur und Energieerzeugung noch zu tätigen sind, um das Ziel der Klimaneutralität in Bayern bis 2040 zu erreichen. Deutlich wurde, dass Klimaneutralität kein Selbstläufer ist und erheblicher Anstrengungen bedarf. Jede Kilowattstunde heimisch erzeugte nachhaltige erneuerbare Energie ist deshalb für eine klimaneutrale Zukunft wichtig.  

Bildinformationen: Bildnachweis alle Fotos - VWB 

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Bildunterschrift: Referenten und Verbandsvertreter der Wasserkraft auf dem Wasserkraftseminar 2023 an der TUM Straubing
v.l.n.r. Dr. Josef Rampl (VWB), Bernd Biedermann (Kreishandwerkerschaft Oschatz) , Frank Robens (DKV Mobility), Florian Lugauer (TUMCS), Prof. Dr. Josef Kainz (TUMCS), Christoph Pfeffer (IB Pfeffer), Otto Mitterfelner (LVBW), Reinhard Moosdorf (VWB), Klaus Schuster (LVBW), Fritz Schweiger (VWB), Anian Pauli (IHK München), Hans Gfaller (VWB)

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Großes Interesse auf den bayerischen Tagen der Wasserkraft

32 bayerische Anlagenbetreiber öffneten vom 14. bis 16. Juli 2023 ihre Tore. Bundes- und Landtagsabgeordnete aus mehreren Parteien unterstützen die Veranstaltungen und hoben die Bedeutung der Wasserkraft für die Stromversorgung in Bayern und die Energiewende hervor. Das Interesse aus der Bevölkerung war groß. 

Tausende von Bürgerinnen und Bürgern haben am vergangenen Wochenende (14. bis 16. Juli 2023) die Gelegenheit genutzt, sich vor Ort bei Anlagenbetreibern über die Stromerzeugung aus Wasserkraft zu informieren. Die Tage der Wasserkraft mit 36 Kraftwerken in ganz Bayern fanden in diesem Jahr im Rahmen der Bayerischen Energietage statt. Hermann Steinmaßl, Altlandrat und stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V., resümiert: „Die Wasserkraft hat gezeigt, was sie kann und wie die klimafreundliche Zukunft Strom gemeinsam mit Wasserkraft und Ökologie möglich ist.“ Die VWB hatte zusammen dem Landesverband bayerischer Wasserkraftwerke eG (LVBW) zu den Tagen der Wasserkraft eingeladen.

Unter dem Motto „Energiewende. Hier. Jetzt“ hatte das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie dazu aufgerufen, in Praxisbeispielen zu demonstrieren, wie Energiewende vor Ort erfolgreich praktiziert wird. Über 130 Veranstaltungen in ganz Bayern wurden angemeldet. Hubert Aiwanger (FREIE WÄHLER), Bayerns Wirtschafts- und Energieminister, lobt das Engagement der vielen Aktiven: „Die Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Schon heute packen viele Akteure an, damit wir unser Ziel eines klimaneutralen Bayerns erreichen. Genau das wollten wir an den Bayerischen Energietagen zeigen. Drei Tage lang konnten Bürger Wasserkraft- und Umspannwerke genauso besichtigen wie Passivhäuser oder die weltweit einzigartige Agri-Photovoltaik-Freiflächenanlage in Althegnenberg. Wir begrüßen jedes Engagement von Eigenheimbesitzern, Kommunen und Industrieunternehmen beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Denn nur gemeinsam werden wir die Dekarbonisierung schaffen.“

Die Tage der Wasserkraft standen unter dem Motto: „Zukunft Strom. Gemeinsam mit der Wasserkraft“. 32 Mitglieder aus den bayerischen Landesverbänden öffneten ihre Türen, viele hatten prominente Redner aus der Politik und Verwaltung zu Gast.

Sanierte historische Mühle in Berchtesgaden-Gartenau 

So zum Beispiel Fritz Eberlein, Geschäftsführer der AUF Eberlein & Co GmbH, der am Freitag, 14. Juli 2023, vormittags zur feierlichen Einweihung der sanierten historischen Wasserkraftanlage mit 1,9 Megawatt Leistung im Ortsteil Gartenau und zum Tag der Wasserkraft ab 14 Uhr eingeladen hatte. 

Michaela Kaniber (CSU), Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, betonte: „Die regenerative Energiequelle Wasserkraft ist ein verlässlicher wichtiger Player für die erneuerbare Stromerzeugung. Ich freue mich, dass es nach wie vor Wasserkraftanlagen gibt, die auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden und so klimaneutralen Strom noch effizienter erzeugen.“ Insgesamt nahmen rund 500 Gäste an den Veranstaltungen vormittags und nachmittags teil, berichtet Fritz Eberlein. Sein Resümee: „Es war absolut sinnvoll, dass wir das gemacht haben, weil das Interesse so groß war.“ Auch Fischereivertreter und Vertreter des BUND seien gekommen. 

Hermann Steinmaßl, der für die VWB ein Grußwort sprach, betonte: „Gartenau ist ein gutes Beispiel dafür, dass man die Wasserkraft braucht, weil sie zuverlässig und regional bedeutend ist.“ 

Umfangreiches Programm beim E-Werk Schweiger in Oberding bei München 

Auch das E-Werk Schweiger Schwaig / Oberding in der Nähe von München hat am 14. Juli zum Tag der Wasserkraft eingeladen. Hier lautete das Motto: „Bei der innovativen Wasserkraftnutzung werden Tradition und Zukunft sowie Klima- und Gewässerschutz in Einklang gebracht.“ Mit Bürgermeister Bernhard Mücke, Landrat Martin Bayerstorfer und dem Landtagsabgeordneten Benno Zierer waren drei Vertreter aus der Kommunal- und Landespolitik präsent. Neben spannenden Führungen gab es ein umfangreiches Vortragsprogramm. So erläuterte Detlef Fischer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW), die ambitionierten energie- und klimapolitischen Ziele der Bayerischen Staatsregierung im „Bayernplan Energie 2040“.

Joachim Ferstl und Simon Koderer von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) in München stellten das „InDEED“-Projekt vor. Darin werden künftige Marktmodelle für ein innovatives, räumlich und zeitlich hochaufgelöstes, transparentes und manipulationsresistentes Herkunftsnachweissystem mit Unterstützung der Blockchain-Technologie untersucht. Das E-Werk Schweiger ist daran beteiligt. 

Fritz Schweiger, Geschäftsführer des E-Werks Schweiger und erster Vorsitzender der VWB, lud zudem zur Besichtigung der Fischtreppe ein und erläuterte dort die Durchgängigkeit fließender Gewässer. Passend dazu referierte Andreas Hartl von den Fliegenfischerfreunden Dorfen über den Artenschutz an und in der Dorfen und hob die gute Zusammenarbeit mit der Firma Schweiger als Betreiber des Wasserkraftwerkes hervor. Weitere Themen waren das Notstromkonzept für die Gemeinde Oberding des E-Werks Schweiger sowie Hochwasser-Management. 

Schweiger freute sich über die vielen positiven Rückmeldungen. Er hält fest: „Bei der Wasserkraft handelt es sich um eine ausgereifte, zugleich aber auch äußerst innovative Technologie, die aufgrund ihrer hohen Wirkungsgrade sowie ihrer ausgeprägten Grundlastfähigkeit in künftig digitalisierten und vollautomatisierten Versorgungsnetzen noch einen zusätzlichen wertvollen Beitrag zur Energieeffizienz, Versorgungssicherheit und Integration der volatilen erneuerbaren Energien liefern kann.“

Wasserkraftwerk und Schreinerei in Eichendorf bei Landau an der Isar 

Anton Gierl betreibt eine Wasserkraftanlage an der Niederbayerischen Vils in Eichendorf, Landkreis Dingolfing/Landau. Mit einem Gefälle von circa 2,30 Metern erzeugt sie circa 350.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Die ehemalige Getreidemühle Prunn wurde bereits 1722 urkundlich erwähnt. 1930 wurde eine gebrauchte Turbine eingebaut, vier Nachbarn wurden mit Gleichstrom versorgt. 2013 wurde der Fischpass in Betrieb genommen und der Stababstand am Rechen auf 15 Millimeter verringert. 

Gierl hat am Samstag, 15. Juli 2023, zum Tag der Wasserkraft eingeladen. Die Veranstaltung wurde federführend von Franz Mitterfelner, ehemaliger Geschäftsführer von Mitterfelner Schalungsbau, organisiert und moderiert. Der Bundestagsabgeordnete Max Straubinger (CSU) eröffnete die Reden. Er hob den hohen Stellenwert der Wasserkraft in der Region Niederbayern hervor: „2020 hatte der Anteil der Wasserenergie, gleichauf mit Photovoltaik etwa 40 Prozent, und das sind stolze Zahlen.“ Anschließend referierte Erich Doblinger von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Niederbayern über die Rolle der IHK in wasserrechtlichen Genehmigungsfragen und insbesondere zur Bewertung von Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit.

Josef Beham, Bürgermeister von Eichendorf erwähnte, dass sich die Gemeinde Eichendorf bilanziell zu weit mehr als 100 Prozent mit erneuerbarer Energie versorgt. Georg Wallaschek vom Bayernwerk ging auf die Situation in den Stromversorgungsnetzen ein. Anschließend erörterte Otto Mitterfelner, Vorstand des Landesverbandes bayerischer Wasserkraftwerke, die aktuelle Situation der Kleinwasserkraftbranche und gab einen Einblick in die Historie der Kleinen Wasserkraft und die Leistungen in Bezug auf die Netzstabilität und die gesicherte Stromversorgung. 

Die Abgeordnete Petra Loibl vertrat den Bayerischen Landtag und ging auf die Bedeutung der Wasserkraft bei den Bayerischen Energietagen und die Rolle der Anlagen bis 500 Kilowatt Leistung in der Stromerzeugung ein. Andreas Obermaier von der Smart & Home GbR rundete die Vorträge ab und erläuterte das Potenzial aus der Kombination von Wasserkraft- und von intelligent gesteuerten Photovoltaikanlagen.

Gastgeber Anton Gierl ist nicht nur Betreiber der Wasserkraftanlage, sondern auch Schreinermeister und bildender Künstler. Und so hatten die Gäste nicht nur die Gelegenheit, das Wasserkraftwerk mit dem Maschinenhaus und den Fischpass zu besichtigen, sondern konnten auch seine kunstvollen Schreinerarbeiten bestaunen.

Traditionsreiche Alte Mühle Altenplos im Landkreis Bayreuth 

Am gleichen Tag, dem 15. Juli 2023, lud auch Fritz Höhn, Besitzer der Alten Mühle Altenplos in Heinersreuth im Landkreis Bayreuth, zum Tag der Wasserkraft ein. Seine Mühle ist über 600 Jahre alt. 

Nach vielen Besitzerwechseln zerfiel sie im Dreißigjährigen Krieg und wurde 1660 neu aufgebaut. Seit 1771 ist Familie Höhn Besitzer und Betreiber der Korn- und Sägemühle. Ein Brand bedeutete 1963 das Aus der Getreidemühle. Nach dem Tod seines Vaters übernahm Fritz Höhn die Mühle, das Wehr und das Triebwerk. 1992 erwarb er das zwischenzeitlich stillgelegte Sägewerk zurück. Seit 1907 wird dort Strom erzeugt, die heutigen zwei Francis-Turbinen wurden 1964 eingebaut und damit die Stromerzeugung wieder aufgenommen.   

Fritz Höhn konnte zum Tag der Wasserkraft mehr als 180 Besucher begrüßen. Sie besichtigten seine Wasserkraftanlage, das ehemalige Wasserrad-Häuschen, die Wehranlage und das Maschinenhaus. Grußworte sprachen die Erste Bürgermeisterin Simone Kirschner, Landrat Florian Wiedemann sowie die Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer (CSU), Rainer Ludwig,MdL (FREIE WÄHLER) sowie Tim Pargent (Grüne). Zum bunten Programm gehörte ein mitreißender Vortrag von Reinhard Moosdorf von der IG Strom aus Wasserkraft zum Thema „Wasserkraftnutzung ist Umweltschutz“.   

Gemeinsamer Betrieb zweier Wasserkraftwerke in Kolbermoor bei Rosenheim 

In Kolbermoor bei Rosenheim luden die WWS Elektrizitätswerke von Freitag bis Sonntag zu den Tagen der Wasserkraft ein. Hier standen Betriebsleiter Karl Schwingenschlögl, Samuel Roth und Alex Stahl zu den beiden Wasserkraftwerken Oberes und Unteres Werk am Mangfallkanal Rede und Antwort. „Über die Tage verteilt kamen Dutzende von Besuchern, teils auch mit Kindern, und zeigten ein großes Interesse an der Stromerzeugung aus Wasserkraft“, berichtet Schwingenschlögl. 

Die Besichtigung begann in der Regel beim Unteren Werk ganz in der Nähe des Zentrums von Kolbermoor. Die Wasserkraftanlage wurde 1896 von der damaligen Baumwollspinnerei gebaut, die den Strom bis zur Schließung der Spinnerei im Jahr 1997 für den eigenen Betrieb und zur Versorgung der Stadt Kolbermoor nutzte. Das Wasserkraftwerk wurde vier Mal umgebaut; die älteste, heute noch funktionstüchtige Turbine am Unteren Werk Kolbermoor wurde 1916 eingebaut. Zwei Francis- und eine Kaplan-Turbine erzeugen im Unteren Werk Strom, ihre gemeinsame Maximalleistung liegt bei 1.250 Kilowatt. Bei einem Nutzgefälle von 6,6 Metern und einem Schluckvermögen von maximal 28 Kubikmetern pro Sekunde, hat das Werk seit 2017 rund 48 Millionen Kilowattstunden klimafreundlichen Strom erzeugt. Das entspricht dem Strombedarf von etwa 10.600 Haushalten mit einem durchschnittlichen Strombedarf von 4.500 Kilowattstunden im Jahr. Legt man 0,66 Kilogramm CO2 (der Wert ist abhängig von der verwendeten Kohle) für eine Kilowattstunde Strom aus einem Kohlekraftwerk zugrunde, so hat das Untere Werk mit der aus Wasserkraft erzeugten Energie 31.680 Tonnen CO2 vermieden. Bei einem Gaskraftwerk mit 0,33 Kilogramm CO2-Emissionen je Kilowattstunde Strom liegen die vermiedenen Treibhausgasemissionen bei 15.840 Tonnen.

Etwa eineinhalb Kilometer entfernt liegt das Obere Werk, das die Gäste mit dem zur Verfügung gestellten E-Bike erreichen konnten. Es wurde von 1907 bis 1908 errichtet. Hier ist eine Francisturbine in Betrieb, die schon seit 1908 Strom erzeugt. 

Dazu kommt eine Kaplanturbine aus dem Jahr 1964 mit einer Leistung von einem Megawatt. Das Obere Werk schickt Energie mit 6.000 Volt über ein Kabel zum Unteren Werk. Dort wird sie zu 20.000 Volt umgewandelt und in das öffentliche Stromnetz von Kolbermoor eingespeist. Das Obere Werk hat seit 2017 rund 52 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt, womit etwa 11.550 4-Personen-Haushalte versorgt werden können. Im Vergleich zum Kohlewerk wurden in dem Zeitraum 34.320 Tonnen CO2-Emissionen vermieden, zum Gaskraftwerk 17.160 Tonnen CO2. Das historische Gebäude wurde in seiner Bauform nicht verändert.

Die bayerischen Wasserkraftverbände VWB und LVBW planen, 2024 zum dritten Mal zu Tagen der Wasserkraft einzuladen. 

Weitere Informationen: 

Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. (VWB): https://www.wasserkraft-bayern.de/  

Landesverband bayerischer Wasserkraftwerke eG: https://www.lvbw-wasserkraft.de/    

Die komplette Pressemitteilung im pdf-Dokument

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Bayerische Anlagenbetreiber laden zu Tagen der Wasserkraft ein

Einweihung eines modernisierten Wasserkraftwerks am 14. Juli in Berchtesgaden ++ Thema Hochwasserschutz durch Wasserkraftanlagen am 15. Juli in Traunstein ++ Zahlreiche weitere Veranstaltungen mit Vorträgen und Führungen in ganz Bayern

München / Regensburg, 10. Juli 2023. Von Hof und Kulmbach im Norden bis nach Berchtesgaden und Rosenheim im Süden: Quer durch Bayern laden Betreiber von Wasserkraftwerken vom 14. bis 16. Juli 2023 zum Tag der Wasserkraft ein. 32 Teilnehmer haben bereits Veranstaltungen angemeldet, darunter sind private Anlagenbetreiber, aber auch mehrere Stadtwerke und drei Mühlenmuseen. Ob nur an einem Tag oder das ganze Wochenende lang: Auf den Tagen der Wasserkraft haben die Gäste die Gelegenheit, die klimaschonende Stromerzeugung durch Wasserkraft, die älteste erneuerbare Energie im Freistaat, auf Besichtigungen und Führungen, in Vorträgen und Diskussionsrunden kennenzulernen. Die diesjährigen Tage der Wasserkraft finden im Rahmen der Bayerischen Energietage statt. Unter dem Motto „Energiewende. Hier. Jetzt“ hat das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie dazu aufgerufen, in Praxisbeispielen zu demonstrieren, wie Energiewende vor Ort erfolgreich praktiziert wird. Das Motto der Wasserkraft-Veranstaltungen lautet „Zukunft Strom. Gemeinsam mit der Wasserkraft“.

Saniertes und modernisiertes Wasserkraftwerk in Berchtesgaden  

In Berchtesgaden ist die sanierte historische Wasserkraftanlage Gartenau ein Anlaufpunkt. Am Freitag, 14. Juli 2023, wird die modernisierte Anlage vormittags im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung mit Gästen aus der Politik feierlich eingeweiht. Um 14 Uhr beginnt der Tag der offenen Tür, dann ist das Wasserkraftwerk für die Öffentlichkeit zugänglich. Anlagenbetreiber Fritz Eberlein und Mitarbeiter stehen für Führungen und Fragen zur Verfügung.

Das Wasserkraftwerk an der Berchtesgadener Ache wurde 1908 im Auftrag der Königlich Bayerischen Staatseisenbahn fertiggestellt, dort wurde erstmalig Bahnstrom produziert. Lange Zeit war es das älteste Bahnstrom-Wasserkraftwerk der Deutschen Reichsbahn. Seit 2008 ist es im Besitz der AUF Eberlein & Co GmbH. Bis zu der ersten Generalsanierung 2012/2013 lief das Wasserkraftwerk mit nahezu unveränderten bau- und maschinentechnischen Komponenten. Seit der zweiten Modernisierung (2021 bis März 2023) hat das Laufwasserkraftwerk circa 2.000 Kilowatt Gesamtleistung und erzeugt mit zwei Francis-Turbinen, einer Kaplan-Turbine und drei Generatoren Drehstrom für das öffentliche Netz. Die Anlage ist Teil des Gewerbegebiets Gartenau, der erzeugte Strom reicht für circa 3.000 Haushalte. Betreiber Fritz Eberlein geht davon aus, dass sie in diesem Zustand 60 bis 100 Jahre laufen wird. Die Gäste erfahren unter anderem, wie die Leistung deutlich gesteigert werden konnte und welche ökologischen Verbesserungen es gibt. Zwei Beispiele sind ein Fischauf- und abstieg sowie eine neue Otterwand.

Ebenso wie Michaela Kaniber (CSU), Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, wird auch Florian Streibl, Vorsitzender der Landtagsfraktion FREIE WÄHLER, zur Einweihung am Freitagvormittag kommen. Er sagt vorab: „Die Wasserkraft hat in unserem Freistaat eine lange Tradition und ist bis heute eine zuverlässige, heimische und dezentrale erneuerbare Energiequelle, ohne die der Umbau der Energieversorgung hin zu einer klimaneutralen Stromversorgung nicht gelingen wird. Anlagen wie das Wasserkraftwerk Gartenau haben zudem eine enorme Bedeutung für die regionale Wertschöpfung, da durch sie Stadt- und Gemeindewerke, Energiegenossenschaften, Mühlen, Sägewerke und Handwerksbetriebe unterhalten werden – mittelständische Unternehmen also, die Garant für Klimaschutz und regionale Versorgungssicherheit sind. Strom aus Wasserkraft gehört für uns als FREIE WÄHLER Landtagsfraktion als Heimatenergie daher elementar zum Energiemix der Zukunft.“

Hochwasserschutz durch Wasserkraftanlagen in Traunstein

In Traunstein in der Nähe des Chiemsees laden drei Anlagenbetreiber am Samstag, 15. Juli 2023, gemeinsam zum Tag der offenen Tür ein. Die Wasserkraftanlagen der Kunstmühle Haslach, der Stadtwerke Traunstein und der F.X. Steber GmbH liegen so nah beieinander (ca. 500 bis 1.000 Meter), dass sie bequem zu Fuß erreicht werden können. „Vor allem der 2012 fertig gestellte und aus unserer Sicht hervorragend funktionierende Hochwasserschutz Traunstein Süd verdient Beachtung“, sagt Hans Gfaller, Inhaber der Kunstmühle Haslach und der dazugehörigen Wasserkraftanlage. „Sie schützt nicht nur die in diesem Bereich liegenden Anwesen zuverlässig vor schweren Schäden, sondern leistet mit der zeitgleich ausgebauten Wasserkraft und den neu entstandenen Biotopen einen wertvollen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.“ Hochwasserschutz und Biotopgewinnung werden deshalb zentrale Themen in Traunstein sein. Auch das Wasserkraftwerk Höllthal in Traunstein lädt am 15. Juli zum Tag der offenen Tür ein.

Die Traunsteiner Veranstalter erwarten mehrere Politikerinnen und Politiker: Sandra Bubendorfer-Licht (FDP, MdB), Klaus Steiner (CSU, MdL) und Gisela Sengl (Bündnis90/Die Grünen, MdL). Die Bundestagsabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht (FDP), die zur Kunstmühle Haslach kommt, sagt: "In den Verhandlungen zum EEG vor einem Jahr waren es wir als Freie Demokraten, die auch die kleinen Wasserkraftwerke bis 500 Kilowatt in Habecks Gesetz bringen konnten. Das war ein großer und wichtiger Erfolg und dies war auch mir persönlich als oberbayerische Abgeordnete ein enormes Anliegen. Mit den vielen Wasserkraftwerken hier in der Region können wir bestens den Weg hin zu mehr Klimaneutralität bereiten. Denn Fakt ist: Die Verengung auf gewisse Technologien bringt uns langfristig nicht weiter und wir müssen alle Kräfte bündeln, um unsere Ziele gemeinsam mit Menschen wie Hans Gfaller zu erreichen."

Gleich drei Tage haben Interessierte Zeit, sich die Wasserkraftanlagen Oberes und Unteres Werk in Kolbermoor bei Rosenheim anzusehen. Die WWS Elektrizitätswerke laden von Freitag bis Sonntag, 14. bis 16. Juli 2023, jeweils ab 14 Uhr ein, die Anlagen zu besichtigen. Betriebsleiter Karl Schwingenschlögl und andere Mitarbeiter stehen für Fragen zur Verfügung.

Alle Teilnehmer, Termine und Veranstaltungen sind auf den Websites der bayerischen Wasserkraftverbände zu finden:

Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. (VWB): https://www.wasserkraft-bayern.de/ 

Landesverband bayerischer Wasserkraftwerke eG: https://www.lvbw-wasserkraft.de/ 
 
Alle Veranstaltungen im Rahmen der Bayerischen Energietage 2023 sind auf der Website des Bayerischen Wirtschaftsministeriums zu finden:

https://www.stmwi.bayern.de/energie/team-energiewende-bayern/bayerische-energietage/   

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Digitale Pressemappe mit Pressemitteilung (Word/PDF-Datei), mehreren Fotos und Liste der Veranstaltungen (Stand: 07.07.23): 

https://www.dropbox.com/scl/fo/dcfowds2te7yhenz4yw1f/h?rlkey=uod01izun5ip6a2d6gno35stj&dl=0  

Bildinformationen (in großem Format und weitere Fotos in der Dropbox):
Gartenau 1_klein
Die traditionsreiche Wasserkraftanlage in Berchtesgaden-Gartenau wurde in zwei Abschnitten saniert und modernisiert.
Foto: AUF Eberlein & Co GmbH

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Für Presse-Rückfragen:   

Komplette Kontaktdaten (auch der Anlagenbetreiber) in der Datei mit der Pressemitteilung in der Dropbox

Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V.
Karolinenplatz 5
80333 München
Telefon: 089 / 28 80 56 70
E-Mail: vwb@wasserkraft-bayern.de       

Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW) eG
Geschäftsstelle
Sandweg 1a
93161 Sinzing - Eilsbrunn
Tel.: 0 94 04 / 95 41 88
E-Mail: info@lvbw-wasserkraft.de     

In dem nachfolgenden pdf-Dokument finden Sie die aktuelle Veranstaltungsliste. 

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Zukunft Strom. Gemeinsam mit der Wasserkraft: Tage der Wasserkraft 2023

Anlagenbetreiber in ganz Bayern laden vom 14. bis 16. Juli 2023 ein, ihre Wasserkraftwerke auf einem Tag der offenen Tür zu besichtigen 

München / Regensburg, 13. Juni 2023. Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr laden Betreiber von Wasserkraftanlagen in ganz Bayern auch 2023 wieder ein, ihre Anlagen zu besichtigen. In diesem Jahr finden die „Tage der Wasserkraft“ im Rahmen der Bayerischen Energietage vom 14. bis 16. Juli 2023 statt. Unter dem Motto „Energiewende. Hier. Jetzt“ hat das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie dazu aufgerufen, in unterschiedlichsten Veranstaltungen zu zeigen, wie Energiewende vor Ort gelingt. „Diese großartige Aktion des Freistaates Bayern begleiten wir gerne, um auch die besondere Bedeutung der Wasserkraft für Bayern darzustellen“, betont Hermann Steinmaßl, Altlandrat und stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. 

Das Motto der Tage der Wasserkraft lautet „Zukunft Strom. Gemeinsam mit der Wasserkraft“. Zahlreiche Mitglieder der beiden bayerischen Verbände, der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. und des Landesverbandes Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW) eG, werden ihre Anlagen präsentieren und haben bereits Veranstaltungen angemeldet. 

Buntes Programm für die ganze Familie

Die Anlagenbetreiber laden zu Tagen der offenen Tür ein mit Besichtigung der Wasserkraftwerke, Führungen und Vorträgen. Die Wasserkraft, eine Energie mit Tradition und Zukunft, wird sichtbar und erlebbar gemacht. Deshalb werden sowohl die Historie und Technik der Anlagen als auch die Vorteile der Wasserkraft – wie zum Beispiel so wichtige Systemdienstleistungen wie die Notstromversorgung im regionalen Bereich - präsentiert und erläutert. Anhand von Fischtreppen wird die Durchgängigkeit für Fische gezeigt. An manchen Veranstaltungsorten wird es auch möglich sein, angeschlossene Museen oder Getreidemühlen zu besichtigen.

„Versorgungssicherheit, Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und Ökologie: Diese vier Säulen zeichnen die Wasserkraft aus“, sagt Steinmaßl. „Unsere Wasserkraftanlagen erzeugen regional zuverlässigen, klimafreundlichen Strom und leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Wir freuen uns darauf, unsere Technologie, die historisch und modern zugleich ist, vorzustellen.“ 

In nachfolgendem PDF finden Sie die aktuelle Liste der Teilnehmer und Veranstaltungen

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Wasserkraft als unverzichtbare Säule einer zuverlässigen und planbaren Stromversorgung

Auf der Jahrestagung Wasserkraft Bayern 2023 und Mitgliederversammlung der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern betonen Referenten aus Politik, Forschung und Wirtschaft die Bedeutung der Wasserkraft für die Energiewende und den Klimaschutz und zeigen Möglichkeiten zum Heben des Potenzials auf 

München, 17. Mai 2023. Mit hochkarätigen Referenten aus der Politik, Forschung und Wirtschaft sowie rund 200 Mitgliedern fanden am 17. Mai 2023 in München die Jahrestagung Wasserkraft Bayern 2023 und die Mitgliederversammlung der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. (VWB) statt. In den Vorträgen drehte es sich um die Bedeutung der Wasserkraft zum Erreichen der Klimaneutralität bis 2040 in Bayern und der Energiewende-Ziele. Es wurde deutlich, dass Wasserkraftanlagen durch ihre Eigenschaften wie Grundlastfähigkeit, Netzstabilisierung und regionale Energieerzeugung eine wichtige Rolle in der klimaschonenden regenerativen Energieversorgung spielen. Digitalisierung und innovative Geschäftsmodelle wie die Kombination mit Ladesäulen für Elektromobilität sorgen zudem für neue Chancen. 

In der Eröffnungsrede ging Dr. Florian Herrmann, Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, auf die Bedeutung der Wasserkraft für eine zuverlässige und planbare Stromversorgung der Zukunft in Bayern ein. „Wasserkraft ist nach der Photovoltaik aktuell die wichtigste Quelle für grünen Strom in Bayern“, betonte Herrmann. Sie trage mit 14 Prozent zur gesamten Stromerzeugung und zu fast 30 Prozent zur Stromerzeugung aus den erneuerbaren Energien in Bayern bei. „Es ist uns ein zentrales Anliegen, dass auch der Bund die Belange der Wasserkraft gleichwertig gegenüber den anderen Formen der Erneuerbaren Energien anerkennt“, betonte der Staatsminister und fuhr fort: „Bayern hat sich bei der letzten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sehr erfolgreich für die Belange der Wasserkraft, gerade auch der kleinen Wasserkraft, eingesetzt. Gemeinsam mit der Vereinigung Wasserkraftwerke Bayern konnten wir eine geplante Diskriminierung der Wasserkraft durch die Bundesregierung verhindern. Bayern wird sich weiter konsequent für die Zukunftsperspektiven der Wasserkraft und auch die Pumpspeicherkraftwerke einsetzen. Modernisierungen und Leistungssteigerungen bieten erhebliche Potentiale, die wir im Freistaat gerne heben wollen.“ 

Keine Benachteiligung gegenüber anderen erneuerbaren Energien 

Auf den wachsenden Stellenwert der Wasserkraft in der aktuellen energiepolitischen Lage in Deutschland ging Christian Dürr, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, ein. Er betonte: „Wasserkraft ist für unsere Stromversorgung unverzichtbar: Sie ist sauber, grundlastfähig, leistungsstark und hat eine lange Nutzungsdauer. Als FDP ist es uns ein besonderes Anliegen, dass diese Form der Energieerzeugung in Deutschland eine Zukunft hat.“ 

Bei der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes habe seine Partei darauf gedrungen, dass die Wasserkraft genau wie andere Erneuerbare Energien im überragenden öffentlichen Interesse steht und somit bei den Planungs- und Genehmigungsverfahren priorisiert werden müsse. „Auch die finanzielle Förderung stellen wir weiterhin sicher, denn Wasserkraft darf gegenüber anderen Energieformen keine Nachteile haben.“ Der Bundestagsabgeordnete Christian Dürr plädierte außerdem dafür, weitere Potentiale zur Nutzung der Wasserkraft zu erschließen und durch den Bau neuer Anlagen voranzubringen. „Es ist wichtig, dass wir künftig stärker diversifizieren und auf unterschiedliche Technologien setzen. Schließlich sind wir in den letzten Jahren zu oft aus Technologien aus- statt eingestiegen“, so Dürr. 

Wasserkraft als unverzichtbare Ergänzung zu volatilen Erzeugungsanlagen 

Fritz Schweiger, Vorsitzender der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V., ging in seinem Vortrag auf die unverzichtbaren Leistungen der Wasserkraft für ein sicheres und stabiles Energiesystem ein. „Die Bundesregierung in Berlin hat sich mit dem Erreichen der Klimaneutralität bis 2045 ein sehr ambitioniertes Ziel gesetzt“, stellte Schweiger fest. Der Freistaat Bayern möchte dieses Vorhaben bereits bis 2040 realisieren. In Berlin werde in diesem Zusammenhang in erster Linie vom Ausbau der Photovoltaik und Windenergie gesprochen. Bayern setze zudem auf die heimische, klima- und ressourcenschonende Wasserkraft. „Die Wasserkraft weist im Gegensatz zu den volatilen Energieträgern eine sichere und zuverlässige Energieerzeugung auf und bietet eine gute, weil systemstabilisierende Ergänzung zur Photovoltaik- und Windkrafttechnologie mit dem größeren Ausbaupotential.“ Um den hohen Anforderungen der Dekarbonisierung unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Systemstabilität, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit der Energiewende gerecht zu werden, ist ein gesunder Mix zwischen allen Erneuerbaren Energien erforderlich“, betonte Fritz Schweiger. 

Technisches Neubaupotential in Bayern 

In dem darauf folgenden Vortrag von Stefan Thums, Ministerialrat des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, drehte es sich um das Neubaupotenzial an bestehenden Querbauwerken in Bayern. Er führte aus: „Wasserkraftanlagen liegen gemäß § 2 EEG im überragenden öffentlichen Interesse und dienen der öffentlichen Sicherheit. Um diesen Belangen des Gemeinwohls gerecht zu werden und die angestrebten Klimaziele zu erreichen, wird neben der Modernisierung und Nachrüstung bestehender Wasserkraftanlagen auch ein Zubau angestrebt. Ausgehend von einem theoretischen Potenzial wurde zunächst das technische Potenzial ermittelt. Im Anschluss wurden bayernweit alle Standorte betrachtet, die eine rechnerische mittlere Kraftwerksleistung von mindestens 50 Kilowatt erwarten lassen. Für jeden Standort ist für die Umsetzung einer Wasserkraftnutzung eine wasserrechtliche Genehmigung zu beantragen. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens erfolgt eine ergebnisoffene Einzelfallprüfung. 

Dabei werden technische, gewässerökologische und naturschutzfachliche Belange geprüft und mit den energiewirtschaftlichen Aspekten und Belangen des Klimaschutzes abgewogen.“ 

Kombination von Wasserkraft und Ladesäulen

Dr. Ronald Steinhoff, Geschäftsführer der Steinhoff Energieanlagen GmbH, zeigte die guten Voraussetzungen für öffentliche Ladeinfrastruktur an Wasserkraftanlagen auf. „Viele Standorte befinden sich in Städten und Kommunen mit Parkmöglichkeiten in attraktiver Lage. Dort wird nicht nur dringend Strom in den Netzen gebraucht, sondern kann zukünftig auch der stetige und klimaneutrale Wasserkraftstrom direkt für den Verkehr genutzt werden“, führte er aus. Steinhoff nannte wichtige Kriterien für die richtige Dimensionierung von Ladeparks und schilderte an drei Beispielen die gute Vereinbarkeit mit der Wasserkraft in Zahlen und Fakten.

Digitalisierung als Chance für die Wasserkraft 

Alexander Bogensperger, Leiter für Digitale Innovation und Datenanalyse an der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) e. V., ging in seinem Vortrag auf die Digitalisierung als Chance für die Wasserkraft ein. „Die Digitalisierung ermöglicht viele neue Geschäftsmodelle in der Energiewirtschaft, die den Weiterbetrieb, insbesondere von Wasserkraftanlagen, wirtschaftlich attraktiver gestalten können“, sagte er. Für lokale Stromprodukte, Power-Purchase-Agreements oder beispielsweise den Einsatz in lokalen Energiegemeinschaften sei insbesondere die Wasserkraft eine stete und verlässliche Alternative zu Wind und Photovoltaik. Im Projekt InDEED entwickelte die FfE gemeinsam mit der Universität Bayreuth und der Stiftung Umweltenergiereicht und mit 12 Partnern aus der Energiewirtschaft - darunter das E-Werk Schweiger - eine Lösung, um die Stromherkunft transparent nachzuweisen und so die regionale Erzeugung hervorzuheben. Diese Lösung ermöglicht durch den Einsatz von Ende-zu-Ende Digitalisierung und modernen Technologien wie Blockchain zeitlich hochaufgelöste, transparente und manipulationssichere Herkunftsnachweise. 

Die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. zählt rund 750 Mitglieder. 1984 gegründet, vertritt sie die Interessen von Betreibern von Wasserkraftanlagen bis circa einem Megawatt Leistung. Darunter sind zahlreiche Müller und Sägewerksbesitzer, deren Anlagen seit Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten in Familienbesitz sind und die Existenz der mittelständischen Unternehmen sichern, sowie regionale Energieversorger, die dezentral erzeugten, CO2-freien Strom aus ihren Wasserkraftanlagen liefern.

Bildunterschrift: v.l.n.r.: Altlandrat und MdL a.D. Hermann Steinmaßl, 2. Vorsitzender der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V.; Dr. Florian Herrmann, Leiter Bayerische Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien; Fritz Schweiger, 1. Vorsitzender der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V.

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VWB und LVBW fordern: Überragendes öffentliches Interesse für Erneuerbare endlich in die Praxis umsetzen

Bayerische Wasserkraftverbände bekräftigen Forderungen aus „Bayernplan Energie 2040“ ++ VWB und LVBW fordern konsequente Berücksichtigung des überragenden öffentlichen Interesses der erneuerbaren Energien im Verwaltungsvollzug zum Erreichen der Klimaneutralität 

München/Regensburg, 20. April 2023. Der am 19. April 2023 veröffentlichte „Bayernplan Energie 2040“ hat einmal mehr die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen deutlich gemacht. „In Anbetracht des rasant fortschreitenden Klimawandels ist das Projekt Klimaneutralität Bayern bis 2040 alternativlos“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (VBEW) und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw). Die Studie wurde von der VBEW Dienstleistungsgesellschaft in Kooperation mit der vbw in Auftrag gegeben. Und auch das Abschalten der letzten Kernkraftwerke in Deutschland macht jede Kilowattstunde Strom, die aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, umso bedeutsamer. Die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. (VWB) und der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke eG (LVBW) fordern daher, dem in Gesetzen auf EU-, Bundes- und Landesebene verankerten überragenden öffentlichen Interesse von Erneuerbaren-Energien-Anlagen endlich das notwendige Gewicht in Genehmigungsverfahren und anderen Verwaltungsentscheidungen einzuräumen. „Dafür ist es dringend nötig, dass die zuständigen bayerischen Staatsministerien Vollzugshinweise, die bei jedem Verwaltungshandeln mit Bedeutung für die Energiewende zu beachten sind, an die ihnen unterstellten Behörden richten,“ sagt Dr. Martin Schröder, Vorstand der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern. Denn an ihre Weisungen sind die Beamten gebunden. 

Erhebliche Defizite in der Verwaltungspraxis

Die bayerischen Wasserkraftverbände VWB und LVBW sehen in der Verwaltungspraxis erhebliche Defizite bei der Berücksichtigung des gesetzlich angeordneten überragenden öffentlichen Interesses der Erneuerbaren. Am Beispiel der Wasserkraftbranche: In Bayern dauert es derzeit durchschnittlich sieben Jahre, bis die Zulassung einer Wasserkraftanlage erteilt ist. Wenn es schnell geht, liegt die Zulassung nach drei Jahren vor. „Bei solchen Zeiträumen kann die Energiewende nicht schnell genug umgesetzt werden“, mahnt Schröder. „So kann auch das Potenzial der grundlastfähigen kleinen Wasserkraft zur Dekarbonisierung und Sicherung der Energieversorgung nicht gehoben werden.“ 

Erste Dienstanweisung vom Umweltministerium 

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) hat deshalb im Februar 2023 eine schriftliche Dienstanweisung zur „Berücksichtigung der erneuerbaren Energien und des Klimaschutzes bei Verwaltungsentscheidungen“ an die Landratsämter und Regierungen, an die Wasserwirtschaftsämter und das Bayerische Landesamt für Umwelt herausgegeben. „Die Vollzugshinweise des StMUV sind ein Schritt in die richtige Richtung. Sie müssen aber jetzt von den unteren Behörden, von den Landratsämtern und den Wasserwirtschaftsämtern, beachtet werden. Dafür muss das Ministerium sorgen. Das StMUV steht weiter in der Pflicht“, betont Schröder. Für die Wasserkraft sei zudem eine Dienstanweisung des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) nötig, da dieses für die Fischerei und Fischereifachberater der Bezirke zuständig ist. „Außerdem sollte sich auch das Bayerische Innenministerium um eine gesetzeskonforme Umsetzung des Vorrangs kümmern, da erneuerbare Energien kraft ausdrücklicher gesetzlicher Anordnung der öffentlichen Sicherheit dienen.“ Ohne eine ausreichende Energieversorgung sind die Existenz des Staates, die öffentliche Ordnung und jeder Einzelne gefährdet.

Landwirtschafts- und Innenministerium sollten sich an dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz orientieren, appelliert Martin Schröder im Namen der Wasserkraftverbände. Das Umweltministerium verlangt in seiner Dienstanweisung vom Februar 2023, dass die besondere Bedeutung der erneuerbaren Energien und des Klimaschutzes in allem staatlichen Handeln berücksichtigt wird, sofern im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben Entscheidungsspielräume bestehen. „Der durch geltende Gesetze begründete, regelhafte Vorrang der erneuerbaren Energien vor anderen Schutzgütern muss in unserem Rechtsstaat von den Behörden beachtet werden und es braucht deutlich mehr Tempo bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen“, bekräftigt Schröder. 

Laut einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom März 2022 kann einer Maßnahme nicht entgegen gehalten werden, dass sie nur einen geringen Beitrag zum Klimaschutz leistet. „Das heißt, auch kleinere Mengen regenerativer Strom sind nach der gesetzlichen Gewichtung ein wertvoller Beitrag. Ohne Zweifel wird die kleine Wasserkraft dadurch gestärkt“, so der VWB-Vorstand. 

Überragendes öffentliches Interesse in Gesetzen auf EU-, Bundes- und Landesebene 

Laut Osterpaket, das als Gesetzentwurf von der Bundesregierung am 6. April 2022 beschlossen wurde, sind die Dekarbonisierung beziehungsweise der Klimaschutz und - vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine - die Energiesicherheit die vorrangigen politischen Ziele. Folgende Gesetze untermauern den Vorrang der erneuerbaren Energien in Verwaltungsentscheidungen: 

  • Auf EU-Ebene schreibt die Dringlichkeitsverordnung zur schnelleren Genehmigung erneuerbarer Energien (Verordnung (EU) 2022/2577), die zum 30.12.22 in Kraft trat, in Artikel 3, Absatz 1 das überwiegende öffentliche Interesse fest. 
  • Im Bundesklimaschutzgesetz (KSG), § 13, Abs. 1 Satz 1, gibt es das sogenannte Berücksichtigungsgebot: „Die Träger öffentlicher Aufgaben haben bei ihren Planungen und Entscheidungen den Zweck dieses Gesetzes und die zu seiner Erfüllung festgelegten Ziele zu berücksichtigen.“
  • Im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) 2023, § 2, heißt es: „Die Errichtung und der Betrieb von Anlagen sowie den dazu gehörigen Nebenanlagen liegen im überragenden öffentlichen Interesse und dienen der öffentlichen Sicherheit.“ 
  • Im Bayerischen Klimaschutzgesetz, das am 1. Januar 2023 in Kraft trat, ist der gleiche Passus wie im EEG zu finden, wodurch die Bedeutung der Erneuerbaren Energien im Landesrecht gestärkt wird. 

Gemäß EEG 2023, § 2, gilt der Vorrang des Klimaschutzes so lange, bis die Stromerzeugung in Deutschland nahezu treibhausgasneutral ist.

Hintergrundinformation: Pressemitteilung zum Bayernplan Energie 2040 

Gemeinsame Pressemitteilung des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e. V. - VBEW und der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. 

https://www.vbew.de/presse/presseinformationen/archiv/detailansicht/gemeinsame-pressemitteilung-des-verbands-der-bayerischen-energie-und-wasserwirtschaft-e-v-vbew-und-der-vbw-vereinigung-der-bayerischen-wirtschaft-e-v 

Weitere Informationen: 

Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V.: https://www.wasserkraft-bayern.de   

Landesverband bayerischer Wasserkraftwerke eG: https://www.lvbw-wasserkraft.de

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Notstromkonzept mit Wasserkraftanlagen

Das E-Werk Schweiger hat für die oberbayerische Gemeinde Oberding ein Notstromkonzept entwickelt. Vier lokale Wasserkraftanlagen sichern die Versorgung der kritischen Infrastruktur bei Stromausfall. 

München, 25. Oktober 2022. Wenn es in der Gemeinde Oberding am Münchner Flughafen einmal zu einem Blackout kommen sollte, bleiben das Rathaus, die Arztpraxen und Apotheken weiter mit Strom versorgt - ebenso wie andere Einrichtungen der kritischen Infrastruktur. Dafür sorgt ein Notstromkonzept mit vier kleinen Wasserkraftanlagen, das der regionale Stromversorger, das E-Werk Schweiger, für die Gemeinde entwickelt hat. Es ist aber nicht das Resultat aus der aktuellen Gaskrise, sondern des sogenannten Schneechaos im Jahr 2005 im Münsterland. Das Konzept ist bis heute einsatzbereit und zeigt, wie Wasserkraftwerke unter 500 Kilowatt Leistung zu einer sicheren Notstromversorgung beitragen können. 

Das E-Werk Schweiger hat eine lange Tradition. 1906 begann Familie Schweiger, mit einem kleinen Wasserkraftwerk an dem Gewässer der Dorfen elektrische Energie zu erzeugen. Heute betreibt das Unternehmen fünf Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 950 Kilowatt, vier davon befinden sich im Gebiet der Gemeinde Oberding im Landkreis Erding. Zudem versorgt das E-Werk Schweiger als Netzbetreiber und regionaler Energieversorger Unternehmen und Privathaushalte in der Gemeinde Oberding und der Ortschaft Attaching mit Strom. 

Das Schnee-Chaos im November 2005 im Münsterland ist Fritz Schweiger, Geschäftsführer des E-Werks Schweiger, noch gut in Erinnerung - zeigte es doch auch, wie anfällig ein Stromnetz allein bei extremen Witterungsbedingungen ist. Durch den starken Schneefall konnten einige Strommasten das Gewicht auf den Leitungen nicht mehr tragen und knickten um. Dazu kamen Leitungsbrüche und Kurzschlüsse durch abgefallene Äste. Die Folge: Rund 250.000 Menschen in 25 Gemeinden hatten mehrere Tage lang keinen Strom. An einigen Orten richteten Mitarbeiter der Bundeswehr und des Technischen Hilfswerks eine provisorische Stromversorgung ein. 

Vorbeugen für den Notfall 

Flächendeckender Stromausfall und das tagelang, das gab dem damaligen Bürgermeister vom Oberding, Helmut Lackner, zu denken und dem wollte er in seiner eigenen Gemeinde vorbeugen. Deshalb bat er das E-Werk Schweiger als örtlichen Stromversorger, ein Notfallprogramm für den Krisenfall zu entwickeln. Aber auch, um gegen Stromausfälle aus anderen Ursachen gewappnet zu sein. „Unsere Wasserkraftanlagen waren schon schwarzstart- und inselbetriebsfähig, um einen stets sicheren Betrieb der Schleusen und Rechenreinigung zu gewährleisten. Außerdem sichern sie unsere betriebsinterne Notstromversorgung“, sagt Fritz Schweiger. Der Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik begann, mit seinen Mitarbeitern an einem Konzept für den Krisenfall zu tüfteln. Mit Hilfe seiner lokalen Wasserkraftanlagen sollte eine längerfristige Notstromversorgung im Inselbetrieb für die kritische Infrastruktur des Versorgungsgebietes sichergestellt werden. 

Welche Einrichtungen zur kritischen Infrastruktur gehören, bestimmte damals die Gemeindeverwaltung. Die Auswahl wird seither regelmäßig überprüft und festgelegt. Auf der Prioritäten-Liste stehen Rathäuser, Feuerwehrhäuser, Schaltzentralen der Energieversorgung, Arztpraxen und Apotheken, die Straßenbeleuchtung ebenso wie Lebensmittelgeschäfte. 

 

 

 

Veränderte Netztopologie mit Selektionsschaltung 

Das E-Werk Schweiger ist sowohl für das Mittelspannungsnetz als auch für das Niederspannungsnetz in der Gemeinde zuständig. Daraus ergab sich die Möglichkeit, die Netztopologie - also die versorgungstechnische Anordnung der Netzteilnehmer - so zu gestalten, dass die Wasserkraftanlagen in kurzer Zeit die Notstromversorgung für die wichtigen Einrichtungen übernehmen können.

Dafür ist eine selektive Aufteilung des Stromverteilungsnetzes notwendig, welche die vorrangig zu versorgenden Verbraucher berücksichtigt. Im Krisenfall werden das Mittelspannungsnetz sowie die untergeordneten Niederspannungsnetze schaltungstechnisch in den dafür erforderlichen Zustand gebracht. Die wichtigsten Verbraucher haben nach ein bis zwei Stunden Strom, beim letzten dauert es noch circa fünf Stunden, dann steht das System für die Notstromversorgung. Mit der fortscheitenden Digitalisierung der Versorgungsnetze lassen sich diese Prozesse noch beschleunigen. 

Vier lokale Wasserkraftwerke mit 450 Kilowatt Leistung sind in das Notstromkonzept eingebunden, drei weitere Anlagen von Netzkunden können noch integriert werden. Als Back-up gibt es ein Diesel-Notstromaggregat. 60.000 Liter Diesel hält das E-Werk-Schweiger für den Notfall vor. Das Aggregat soll aber nach Möglichkeit nicht genutzt werden, da der Verbrauch fossiler und klimabelastender Brennstoffe damit verbunden wäre. Für die Notfallsituation hat der Betrieb eine eigene notstromversorgte Funkanlage auf dem Dach, denn auch der Mobilfunk funktioniert bei Stromausfall nicht mehr. 

Praxistest bestanden 

2006 wurde die Notstromversorgung einem Praxistest unterzogen. Dafür stellte sich ein größerer Stromverbraucher, der auf die Entsorgung von Speiseresten und Tierkörpern spezialisiert ist, zur Verfügung. Zunächst wurde das Unternehmen mit seiner betriebseigenen Niederspannungsverteilung vom Gesamtnetz getrennt. Im übrigen Versorgungsgebiet hielt das E-Werk Schweiger die normale Stromversorgung aufrecht. „Die Simulation der Notstromversorgung, in die als kritische Infrastruktur Verbraucher der Firma wie Beleuchtung, Motoren und Computer eingebunden waren, hat gut funktioniert“, sagt Schweiger rückblickend. Durch den Test wurden praktische Erfahrungswerte in das Notstromkonzept eingebracht. Einen realen Notstromfall gab es bisher noch nicht. Fritz Schweiger ist aber überzeugt, dass das Konzept zuverlässig funktionieren würde.

Die Notstromversorgung stellt eine wichtige Systemdienstleistung dar. Das Risiko für Stromausfälle hat sich durch die Krisensituation im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine in der Wahrnehmung der Politik und der Bevölkerung erhöht. Die zuverlässige Wasserkraft ist in der Lage, entsprechende Leistungen zeitlich uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen. „Damit dieses Potenzial der Wasserkraft auch effektiv genutzt werden kann, sind Anreize nötig“, sagt Schweiger. „Bei uns war es damals der Bürgermeister, heute braucht es entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen.“

 

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Erfolgreiches drittes Wasserkraft-Seminar

Auf der diesjährigen Tagung der bayerischen Wasserkraftverbände VWB und LVBW standen innovative Anlagenkonzepte und Wissenswertes für den Anlagenbetrieb im Mittelpunkt. 

München / Regensburg, 18. Oktober 2022. Rund 80 Teilnehmer aus der Wasserkraftbranche, von Behörden und aus der Wissenschaft sind am 6. Oktober 2022 zum dritten Wasserkraftseminar nach Straubing gekommen. Getagt wurde im neuen Gebäude für Forschung und Lehre des Straubinger Campus für Biotechnologie und Nachhaltigkeit der Technischen Universität München (TUMCS). Im Mittelpunkt standen Berichte aus der Praxis und aus der Forschung, die in Diskussionsrunden vertieft wurden. Eingeladen hatten die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. und der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW) eG. 

In seiner Begrüßung dankte Fritz Schweiger, Vorsitzender der VWB, den Anlagenbetreibern sowie den der Wasserkraftnutzung verbundenen Stakeholdern für ihr großes Engagement in diesem Jahr, um im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2023 sowie in weiteren einschlägigen, gesetzlichen Regelungen stabile Rahmenbedingungen für kleine Wasserkraftanlagen aufrechtzuerhalten. Es sei versucht worden, die kleine Wasserkraft innerhalb der Erneuerbaren Energien als zweitklassig einzustufen, kritisierte Schweiger. So war in der EEG-Novelle zunächst geplant, Wasserkraftanlagen bis 500 Kilowatt Leistung das überragende öffentliche Interesse abzusprechen, während alle anderen Erneuerbaren-Energien-Technologien dieses für sich beanspruchen können. Weiterhin sollte die Einspeisevergütung für diese Anlagengröße abgeschafft werden. „Mit unseren intensiven Anstrengungen konnten wir die Benachteiligung der Wasserkraft verhindern“, betonte Schweiger, appellierte aber auch, nicht nachzulassen im Einsatz und in den Bemühungen für die kleine Wasserkraft.

Schachtkraftwerke in Großweil und Dietenheim 

In dem ersten Themenblock drehte es sich um die Schachtkraftwerke in Großweil im Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Dietenheim an der Iller. Der neue Kraftwerkstyp wurde nach einer Idee von Dipl.-Ing. (FH) Albert Sepp von diesem und Professor Peter Rutschmann am Lehrstuhl für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der TU München entwickelt. Für ein Schachtkraftwerk muss der Flusslauf nicht umgelenkt werden. Stattdessen wird vor dem bestehenden Wehr ein Schacht in das Flussbett eingebaut. In Großweil sind es zwei Schächte mit jeweils einer Turbine und einem Generator, die unter der Wasseroberfläche arbeiten und nicht sichtbar sind. Die besondere Anordnung der Rechengitter stellt technisch und fischbiologisch eine Innovation dar. Zudem wird der Rechen wegen der geringen, nur 2 cm großen Stababstände von Fischen kaum passiert. Zusätzlich wurden zu beiden Seiten Fischwanderhilfen gebaut. So ist die Anlage für Fische in beide Richtungen durchgängig. 

Im Herbst 2020 und Frühling 2021 wurden in der Pilotanlage in Großweil von Prof. Jürgen Geist vom Lehrstuhl für aquatische Systembiologie der TU München Untersuchungen im Rahmen eines fischökologischen Monitorings durchgeführt. Deren Resultate liegen in einem seit kurzem veröffentlichten Schlussbericht vor. Prof. Peter Rutschmann berichtete, dass die öffentlich kommunizierten Resultate der Studie Geist eigentlich nur Turbinenmortalitäten beinhalteten und dass in diesem Fall korrekterweise von der Turbine in Großweil und nicht von einem Schachtkraftwerk gesprochen werden dürfe. 

Ökologische Konzepte arbeiten damit, dass sie versuchen, Fische am Durchtritt durch die Turbine zu hindern, sei dies durch Feinrechen oder Bypass-Systeme. Die Versuche mit Zuchtfischen und deren Art der Zugabe in Großweil kann aus Sicht von Rutschmann keine realitätsnahen Resultate liefern. Deshalb stellte er die Resultate der an der Versuchsanstalt in Obernach am 35 kW Prototypen durchgeführten Versuche mit Wildfischen vor. Er führte aus, dass sowohl der Durchtritt von Fischen durch den Rechen, als auch die Schädigung der Fische an einer Turbine eine längenabhängige Wahrscheinlichkeit aufweist und die beiden Kurven gegenläufig sind. Aus diesen Kurven ergibt sich für die Anlage in Großweil (Stababstand 20 mm, Einlaufgeschwindigkeit 0,3 m/s) eine prognostizierte Mortalität von 2,3 % für die Gesamtmenge der von oben nach unten wandernden Fische. 

Um diesen Wert zum Abschluss doch noch mit den Untersuchungen von Prof. Geist vergleichen zu können, müsse die von Prof. Geist kommunizierte reine Turbinenmortalität auf die Anlagenmortalität umgerechnet und die an der Turbine vorbeiwandernden Fische berücksichtigt werden. Die Größenordnung von Fischen, die nicht durch die Turbine absteigen, liegt bei den Wildfischuntersuchungen von Prof. Geist (65% für oberflächen- und bodennahen Abstieg) sehr ähnlich wie in den Obernacher Untersuchungen (50% bzw. 75% für oberflächen- bzw. bodennahen Abstieg). Berücksichtigt man diesen Aspekt, der überhaupt erst das patentierte „Konzept Schachtkraftwerk“ von einer beliebigen Kaplanturbine unterscheidet, so resultiert rechnerisch eine identische Mortalität von 2,3% Schädigung in Bezug auf die Gesamtheit der abwandernden Fische.

Energiebilanz in Großweil 

Markus Poettinger, einer von drei Gesellschaftern des Schachtkraftwerks in Großweil, ging anschließend auf die Bauarbeiten und die Energiebilanz ein. Zehn Jahre haben sie auf die Genehmigung gewartet, dann verzögerten Klagen vom Fischereiverband und Naturschutzverband den Baustart nochmals um ein Jahr. Zudem mussten sie eine große und eine kleine Fischaufstiegshilfe bauen. Mit den Ergebnissen ist er jetzt aber sehr zufrieden. 

Das Schachtkraftwerk in Großweil läuft nun seit zweieinhalb Jahren. Die Jahreserzeugung liegt bei 2,3 Millionen Kilowattstunden. In der Spitze erreicht die Anlage 410 Kilowatt Leistung. „Wir sind glücklich, dass wir es gemacht haben“, resümierte Poettinger. „Das Konstrukt wird sicher noch an vielen Orten die Möglichkeit geben, Wasserkraft sinnvoll zu nutzen.“ Die aktuelle Energiekrise zeige auch die Notwendigkeit für stabil erzeugten, kostengünstigen Strom aus Wasserkraftanlagen. 

Von einem zweiten Schachtkraftwerk berichtete anschließend Dr. Mathias Fontin. Sein Unternehmen hat im September 2020 begonnen, ein Schachtkraftwerk in Dietenheim an der Iller zu bauen. Im November 2021 ging es in Betrieb. Während des Baus hatten sie mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. So gab es beispielsweise fünf Extrem-Hochwasser, welche die Baugrube überfluteten. In der Summe hat Fontin rund 2,7 Millionen Euro in das innovative Schachtkraftwerk investiert. Es gab keine Förderung und die Fischaufstiegsanlagen haben sie auf ihre Kosten gebaut. Das Wasserkraftwerk erreicht eine Leistung von 315 Kilowatt. „Nach den üblichen Kinderkrankheiten im Rahmen der Inbetriebnahme sind wir momentan sehr zufrieden“, sagte Fontin. „Wir würden es definitiv noch einmal machen.“ Sein Unternehmen hat noch drei weitere Schachtkraftwerke in Planung. Ein großes Potenzial sieht Fontin auch in anderen Ländern wie Österreich und Skandinavien.

Regionalstromtopf mit Direktvermarktung 

Um die regionale Direktvermarktung von regenerativem Strom drehte es sich im Vortrag von Josef Pauli, Geschäftsführer Elektrizitäts-Versorgungs-Genossenschaft Perlesreut eG. Er stellte den Regionalstromtopf der EVG Perlesreut im Bayerischen Wald vor. „Wir wollten uns beim Stromeinkauf aus dem Risiko rausziehen und wir wollten für unsere Kunden einen verträglichen Strompreis schaffen“, erläuterte er die Motivation für das Direktvermarktungsmodell. Seit 2022 kauft der Energieversorger Strom nicht mehr an der Börse, sondern nur noch direkt von Anlagenbetreibern in der Region. Dabei unterscheidet die EVG zwischen Strom aus Bioenergie- und Wasserkraftanlagen, der stabil und planbar erzeugt werden kann, sowie volatil erzeugtem Strom aus Windenergie- und Photovoltaikanlagen, für die Lieferprognosen schwieriger zu erstellen seien. 

 

Die einzige Voraussetzung, um Strom an die EVG Perlesreut zu liefern, ist die Viertel-Stunden-Messung. Dafür müssen eine Lastgangmessung (RLM) oder ein intelligentes Messsystem vorhanden sein. Über den Einbau von Messsystemen entscheidet der Netzbetreiber. 

Anlagenbetreiber liefern zu einem festen Strompreis, der für ein Jahr festgelegt wird. Für 2023  erhalten sie 16 Cent je Kilowattstunde. Die EVG Perlesreut verkauft den Strom dann für 17,5 Cent je Kilowattstunde an Lieferanten und Kunden. 

„Pauli lud die Anlagenbetreiber ein, ihren Wasserkraftstrom an die EVG zu liefern: „Wir nehmen jede Kilowattstunde und auch Strom von Anlagen, die die Möglichkeit des Eigenverbrauchs nutzen.“ Von mehreren Teilnehmern wurde dies begrüßt, da sie die Erfahrung gemacht haben, dass Direktvermarkter häufig erst Strom aus Anlagen über 100 Kilowatt Leistung abnehmen. „Unser Ziel ist zu 100 Prozent regenerativ und zu 100 Prozent regional zu jeder Viertelstunde“, betonte Pauli. Seines Wissens nach ist das Regionalstromtopf bisher einmalig in Bayern.

Viele Einflüsse auf Gewässer 

Otto Mitterfelner, Vorstand des Landesverbandes Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW), ging in seinem Vortrag auf die diversen Faktoren ein, die Gewässer beeinträchtigen. Von Gegnern der kleinen Wasserkraft würden die Anlagen für den schlechten ökologischen Zustand von Gewässern und die mangelnde Durchgängigkeit verantwortlich gemacht, kritisierte er. Mitterfelner berichtete, dass es 1925 rund 12.000 Wasserkraftanlagen in Bayern gab, zu der Zeit habe es viele Fische und Fischarten gegeben, was für einen guten ökologischen Zustand spricht. Heute gibt es nur noch rund 4.200 Wasserkraftanlagen im Freistaat. Zahlreiche andere Einflüsse würden Gewässer beeinträchtigen, sagte Mitterfelner. Als Beispiele nannte er invasive Arten wie Aale, Regenbogenforellen und Fische, die aus privaten Aquarien in öffentliche Gewässer entsorgt werden, zum Beispiel Goldfische. Außerdem verunreinigten Medikamente aus Kläranlagen, Reinigungsmittel und Spülmaschinentabs sowie Reifenabrieb Gewässer. 

Die kleinen Wasserkraftanlagen in Bayern erzeugen CO2-freien Strom und vermeiden klimaschädliche CO2-Emissionen. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch die gesicherte Leistung, Bereitstellen von Momentanreserve, das Unterstützen der Netzstabilität und Spannungsqualität sowie teilweise durch Schwarzstartfähigkeit und Inselbetriebsfähigkeit aus.

Zertifizierung in der Nieder- und Mittelspannung

Um die Zertifizierung von Wasserkraftanlagen in der Nieder- und Mittelspannung drehte es sich anschließend in dem Vortrag von Dr. Peter Zimmermann, der das Wasserkraftwerk Heinzenmühle in Oberfranken betreibt. Die Anwendungsrichtlinie VDE-AR-N 4105 fordert für jede Erzeugungsanlage, für die kein Einheitenzertifikat vorliegt, die Zertifizierung durch eine akkreditierte Stelle. Die Norm wurde durch einen „VDE FNN Hinweis“ ergänzt, der für die Zertifizierung ein vereinfachtes Einzelnachweisverfahren beschreibt. 

„Wenn man die Leistung um weniger als 10% verändert, keinen Neubau hat oder keinen Wechselrichter einbaut, braucht man keinen Nachweis im Niederspannungsnetz“, sagte Zimmermann. Bei der Zertifizierung von Anlagen im Mittelspannungsnetz bis 950 kW gibt es ebenfalls ein vereinfachtes Einzelnachweisverfahren durch die Änderung A1 der Anwendungsrichtlinie VDE-AR-N 4110. Die Anforderungen sind höher und die Messungen etwas aufwändiger. „Im Wesentlichen sind es aber die gleichen Kriterien.“ 

 

 

Mehr Solarstrom durch Kleinstpumpspeicher 

Florian Lugauer und Prof. Dr. Josef Kainz, der eine Professur für Energietechnik an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf am TUMCS hat, nahmen für die Hochschule an dem Wasserkraftseminar teil. Lugauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an dem Lehrstuhl, referierte über die Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen am Energiemarkt auf Speichertechnologien am Beispiel eines Kleinstpumpspeichers. So präsentierte er zum einen seine Forschungsergebnisse, wie ein Kleinstpumpspeicher auf die Optimierung des Eigenverbrauchs von Solarstrom als eine mögliche Alternative zu Batteriespeichern wirkt, und bezog diese auf die aktuellen Energiepreise. Da Energiespeicherung immer verlustbehaftet ist, hat der Gesamtwirkungsgrad des Speichers einen hohen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit, vor allem bei hohen Spotmarktpreisen, sagte er. 

Eine weitere Betriebsweise eines Kleinstpumpspeichers wäre, Energie zuzukaufen, wenn der Strompreis mittags niedrig ist, da viel Solarstrom im Netz ist. So könnte Energie eingekauft und gespeichert werden. Bei höheren Strompreisen, zum Beispiel am Morgen oder Abend, könnte er wieder verkauft werden. Dies seien zwei Szenarien, wo Kleinstpumpspeicher wirtschaftlich werden könnten, allerdings sei es aufgrund der langen Amortisationszeiten auch keine „super Wirtschaftlichkeit“, so Lugauer. Zudem gibt es nur wenige Standorte für diese Kombination, da zumindest ein Speicherbecken für das Pumpspeicherkraftwerk vorhanden sein müsste.

Regionales Notstromkonzept 

Zum Abschluss stellte VWB-Vorsitzender Fritz Schweiger ein von seinem Unternehmen entwickeltes Notstromkonzept vor. Das E-Werk Schweiger in Schwaig/Oberding am Münchner Flughafen ist regionaler Energieversorger und Netzbetreiber zugleich. Der Strom stammt aus vier kleinen Wasserkraftanlagen, die der alteingesessene Familienbetrieb seit vielen Jahrzehnten betreibt. Als ein Schneechaos im Münsterland Ende 2005 für tagelangen Stromausfall in 25 Gemeinden sorgte, wollte der damalige Bürgermeister der Gemeinde Oberding vorbeugen. Er bat den Energieversorger, ein Notfallprogramm für den Krisenfall zu entwickeln. Die Firma Schweiger entwarf ein Konzept, in dem die vier Wasserkraftanlagen vor Ort mit insgesamt 450 Kilowatt Leistung in die Notstromversorgung eingebunden wurden. Diese waren schon schwarzstart- und inselbetriebsfähig, um einen stets sicheren Betrieb der Schleusen und Rechenreinigung zu gewährleisten und die betriebsinterne Notstromversorgung zu sichern. 

Die Gemeindeverwaltung teilte Schweiger mit, welche Einrichtungen zur kritischen Infrastruktur gehören, zum Beispiel Rathäuser, Arztpraxen und Apotheken. Daraufhin gestaltete das E-Werk Schweiger die Netztopologie in der Gemeinde Oberding und der Ortschaft Attaching so, dass die Wasserkraftanlagen die Notstromversorgung für die wichtigen Einrichtungen in relativ kurzer Zeit übernehmen können. Das Notstromkonzept bestand 2006 einen Praxistest mit einem lokalen Unternehmen und ist bis heute einsatzbereit. Das Beispiel zeigt, dass die kleine Wasserkraft im Rahmen des Zieldreiecks von Klimaschutz/CO2-Neutralität, Versorgungssicherheit/Netzstabilität und Energieeffizienz/Bezahlbarkeit auch im Bereich der Notstromversorgung eine wichtige Rolle einnehmen kann.

 

Weitere Informationen: 

Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V.: https://www.wasserkraft-bayern.de/ 

Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW) eG: https://www.lvbw-wasserkraft.de/ 

 

Link zur digitalen Pressemappe: 

https://www.dropbox.com/sh/w0d6zjffuasrl1r/AACNp61SKvkoIa9Zn10dSaa6a?dl=0  

 

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„Wasserkraft ist der Garant für Klimaschutz und regionale Versorgungssicherheit“

Der Fraktionsvorsitzende der FREIEN WÄHLER, MdL Florian Streibl, zu Gast auf der Jahreshauptversammlung der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) ++ Wasserkraftanlagen spielen eine enorme Rolle in der regionalen Wertschöpfung und garantieren Bayerns Bürgerinnen und Bürgern nicht nur Klimaschutz, sondern auch Energiesicherheit

München, 11. August 2022. Zur Jahreshauptversammlung trafen sich am 10. August 2022 die Mitglieder der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. (VWB). Im Augustiner Schützengarten in München stellten Vorstände der VWB sowie Referenten, darunter Florian Streibl, Mitglied des Landtags (MdL) und Fraktionsvorsitzender der FREIEN WÄHLER, die Bedeutung der Wasserkraft als stabilitäts- und sicherheitspolitischer Faktor für die bayerische Stromversorgung heraus.

Streibl widmete sich im Hauptreferat dem Stellenwert der Wasserkraft für Bayern und für die regionale Wertschöpfung. Durch sie werden Stadt- und Gemeindewerke, Energiegenossenschaften, Mühlen, Sägewerke und Handwerksbetriebe versorgt. Er betonte, dass die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion fest an der Seite der heimischen Wasserkraft stehe. „Die aktuelle geopolitische Situation zwingt uns zur Neustrukturierung der Versorgungslage und unserer Energiepolitik. Die Antwort auf Abhängigkeiten kann nur sein, die Energie vor Ort zu erzeugen und zu nutzen. Dabei kommt der Wasserkraft und insbesondere auch der kleinen Wasserkraft eine Schlüsselrolle zu. Sie ist damit nicht nur eine Heimatenergie, sondern vor allem auch eine Freiheitsenergie“, so Streibl.

EEG 2023 – Wasserkraft erhält überragendes öffentliches Interesse

VWB-Vorsitzender Fritz Schweiger sprach in seiner Einführung über das ereignisreiche Geschäftsjahr der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern. Er betonte den großartigen und erfolgreichen Einsatz der VWB für gerechte Bedingungen für die Wasserkraft im EEG 2023 und zeigte auf, wo zukünftige Hürden und wesentliche Aufgaben vor der Wasserkraft liegen. „Hierbei nahm vor allem die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) viel Zeit und Einsatz in Anspruch. Nachdem nun vom Gesetzgeber allen Erneuerbaren Energieträgern und damit auch der Wasserkraft der Status ‚überragendes öffentliches Interesse‘ zugeordnet wurde, ergibt sich hinsichtlich einer Neujustierung ausgewogener ökologischer, ökonomischer und sozialer Projektlösungen für die Branche sowie die zuständigen Genehmigungsbehörden eine große Herausforderung“, kommentierte Fritz Schweiger.

Dr. Norbert Ammann, Referatsleiter für Umwelt, Energie und Klima der IHK für München und Oberbayern, erläuterte die neue Rolle, welche die Industrie- und Handelskammer (IHK) im wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren einnehmen wird. „In Zeiten von Energieknappheit, bei Pandemie und aufflammenden Krisen zeigt sich der hohe Wert der kleinen und großen Wasserkraft für die sichere, regionale und klimaverträgliche Energieversorgung besonders deutlich. 

Als IHKs und Träger öffentlicher Belange setzen wir uns deshalb gerne und mit voller Überzeugung als Sachverständige bei wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren ein. Es ist völlig unakzeptabel, wenn zukunftsweisende Wasserkraftprojekte in der Warteschlange der Bürokratie oder wegen ausufernder Umweltklagen unnötig lange bei den Gerichten festhängen“, sagte Norbert Ammann.

Zukunft Strom: gemeinsam mit der Natur und der Wasserkraft

Hermann Steinmaßl, Altlandrat und Mitglied des Landtags a.D. und Vorstandsmitglied der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern, untermauerte neben dem Mengenaspekt die besondere Rolle des Qualitätsaspekts der Wasserkraft. Sie liefert planbar und zuverlässig Energie, sie ist grundlast-, mittellast- und spitzenlastfähig, stützt mit ihren rotierenden Massen die Netze und kann neben einer Notstromversorgung auch beim Wiederaufbau der Netze helfen. Jedes Wasserkraftwerk trägt zur Versorgungssicherheit und Netzstabilität bei und steht im überragenden öffentlichen Interesse. „Wir brauchen mehr – mehr von allen erneuerbaren Energien und Speichern“, betonte Steinmaßl. „Wir brauchen die Ehrlichkeit und Erkenntnis: Wenn wir klimafreundliche Energie aus der Heimat nutzen und uns von klimafeindlichen Energien aus dem Ausland unabhängig machen wollen, müssen wir auch bereit sein, die Landschaft zu verändern und die Natur zu beanspruchen.“ 

Anfang Juli 2022 haben der Ausschuss für Klimaschutz und Energie, der Bundestag und auch der Bundesrat das sogenannte „Osterpaket“ beschlossen und dem Gesetz für Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und weiteren Maßnahmen im Stromsektor zugestimmt. Alle für die Wasserkraft im Gesetzesentwurf des EEG 2023 geplanten Verschlechterungen wurden gestrichen.

Die Errichtung und der Betrieb von Wasserkraftanlagen liegen nun im überragenden öffentlichen Interesse und dienen der öffentlichen Sicherheit. Die Förderung und die Vergütung werden für Kleinwasserkraftanlagen mit einer installierten Leistung von bis zu 500 Kilowatt beibehalten. Die vorgesehene Verknüpfung mit dem Wasserhaushaltsgesetz ist in den aktuellen Beschlüssen nicht mehr enthalten.

Die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. zählt rund 650 Mitglieder. 1984 gegründet, vertritt sie die Interessen von Betreibern von Wasserkraftanlagen bis circa einem Megawatt Leistung. Darunter sind zahlreiche Müller und Sägewerksbesitzer, deren Anlagen seit Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten in Familienbesitz sind und die Existenz der mittelständischen Unternehmen sichern, sowie regionale Energieversorger, die dezentral erzeugten, CO2-freien Strom aus ihren Wasserkraftanlagen liefern.

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„Wir müssen eine unternehmer- und energiefreundliche Kultur in den Behörden schaffen“

Bundestagsabgeordnete Daniel Föst und Dr. Lukas Köhler zu Gast in der Dachauer Würmmühle ++ VWB-Vertreter Ludwig Kraus und Fritz Schweiger: Behörden müssen Ökologie, Ökonomie und Soziales gleichermaßen in Entscheidungen berücksichtigen 

München, 25. Juli 2022. Sichtlich beeindruckt zeigten sich die Bundestagsabgeordneten (FDP) Daniel Föst und Dr. Lukas Köhler bei ihrem Besuch der Würmmühle in Dachau. Am 21. Juli 2022 trafen sie dort mit Ludwig Kraus, Inhaber der Mühle und des dazugehörigen Wasserkraftwerks, sowie Fritz Schweiger, erster Vorsitzender der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB), zusammen. Nach einem intensiven Austausch über die aktuelle Situation der kleinen Wasserkraft und nötige Schritte, um das Potenzial der Anlagen für die Energiewende und den Klimaschutz weiter zu heben, konnten sie sich auf einem Rundgang einen Eindruck von dem Müllerhandwerk und der Wasserkrafttechnologie verschaffen. 

„Es ist gigantisch, was ich hier sehe! Es war die richtige Entscheidung in Berlin“, resümierte Köhler, dessen politische Kernthemen Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind. Dabei bezog er sich darauf, dass die zunächst vorgesehenen Verschlechterungen für die kleine Wasserkraft im EEG 2023 wieder rückgängig gemacht wurden und dass der Wasserkraft ein überragendes öffentliches Interesse zugestanden wurde, so wie es bei allen anderen erneuerbaren Energien der Fall ist. Föst ergänzte: „Es war Gold wert, hier zu sein. Wir haben gezeigt bekommen, was Politik in der Praxis bedeutet.“ Die Münchner Bundestagsabgeordneten haben sich im Bundestag für die Wasserkraft eingesetzt, wofür Schweiger und Kraus sich ausdrücklich bedankten. Zu dem Hintergrundgespräch waren sie gekommen, um die Probleme vor Ort besser kennenzulernen und sich ein Bild über die Innovationskraft der Branche zu machen. 

Traditionsreicher Mühlenbetrieb mit Wasserkraftanlage 

Die Würmmühle wurde im Jahr 560 erstmals urkundlich erwähnt. Heute betreibt die Familie von Ludwig Kraus, der auch Ehrenpräsident des Bayerischen Müllerbundes ist, die Mühle in der dritten Generation. Der Betrieb kauft aus der Region Weizen, Roggen und Dinkel und vermahlt das Korn zu handelsüblichen Mehlen. Die so produzierten 10.000 Tonnen Mehl pro Jahr verkauft Kraus an Bäcker und im Hofladen an Haushalte. Aufgrund der vollautomatisierten Fertigung sind heute nur noch fünf Mitarbeiter in der Würmmühle tätig. Wegen des Fachkräftemangels ist es ein Problem, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, und auch die steigenden Energie- und Rohstoffpreise machen den Müllern zu schaffen. Umso wichtiger ist deshalb die Wasserkraftanlage mit 100 Kilowatt Leistung auf dem Betriebsgelände. Sie sichert die Existenz des alteingesessenen Betriebes. 

Zwischen 600.000 und 800.000 Kilowattstunden klimaschonenden Strom erzeugt die Kaplan-Turbine pro Jahr. Etwa 60 Prozent des CO2-freien Stroms verbraucht Kraus in seiner Mühle, die übrigen 40 Prozent speist er für eine EEG-Vergütung in das öffentliche Stromnetz ein. 

Mit überschaubarem Aufwand und minimalen Folgen für das Gewässer könnte Kraus die Leistung der Mühle um 20 Prozent auf 120 Kilowatt Leistung steigern. Er möchte dafür die Fallhöhe des Wassers steigern, wofür er das Kiesbett ausheben müsste. Den Antrag hat er vor vielen Jahren bei der zuständigen Behörde gestellt, aber bis heute keine Genehmigung erhalten.

Zuviel Gewicht auf Ökologie in Behörden 

An diesem Beispiel erläuterten Kraus und Schweiger die Hindernisse, vor denen die Anlagenbetreiber stehen. Hürden seien oftmals in den Behörden zu finden, sagten sie. Aufgrund der Wasserrahmenrichtlinie hätten die Beamten größeren Spielraum in Genehmigungsprozessen, den sie allerdings nicht nutzten. Vielmehr würden Anträge mit dem Verweis auf ökologische Gründe häufig abgelehnt. „Im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ist verankert, dass Ökologie, Ökonomie und Soziales in die Waagschale geworfen werden müssen“, betonte Schweiger. Er appellierte an die beiden Bundestagsabgeordneten, einen Kulturwandel in den Behörden in Richtung mehr Gesamtverantwortung herbeizuführen. „Wir müssen eine unternehmer- und energiefreundliche Kultur in den Behörden schaffen.“ Ohne dem im WHG festgeschriebenen Grundsatz der Ausgewogenheit und Verhältnismäßigkeit seien die großen Herausforderungen zur Lösung der Zielkonflikte nicht zu bewältigen, so Schweiger. Planungs- und Investitionssicherheit hätten die Betreiber durch das EEG 2023 nun wieder bekommen, fuhr er fort. Noch fehle aber eine unvoreingenommene Haltung der zuständigen Behörden oder konkret der Wille, Ökologie, Ökonomie und Soziales gleichermaßen in Entscheidungen einzubeziehen. 

„Dass die Wasserkraft jetzt im überragenden öffentlichen Interesse ist, verbessert die Chancen in den Behörden“, sagte Föst zuversichtlich und zeigte Verständnis für die Anliegen von Kraus und Schweiger. Köhler stimmte ihnen zu: „Wir müssen die Bürokratie abbauen und eine neue Kultur in den Behörden schaffen. Wasserkraft ist für die Energiewende wichtig, weil sie vor Ort Strom erzeugt und immer zur Verfügung steht, ohne von Sonne und Wind abhängig zu sein.“

Viel Innovationskraft im Mittelstand 

Auf dem Rundgang durch die Würmmühle zeigte Kraus den Abgeordneten die Getreidereinigung, die Plansichter, in denen das Mehl gesiebt wird, sowie die Walzenstühle, wo das Getreide vermahlen wird. Anschließend ging es zum Wasserkraftwerk, wo Kraus auch die Steuerung und Regelung der Kaplan-Turbine erläuterte. Eine Besonderheit ist die Energierückgewinnung an den Walzenstühlen durch die langsame Walze, die einen Generator antreibt. „Ich bin beeindruckt, wie viel Intelligenz sich in der Mühle verbirgt“, war die Reaktion von Föst. „Der Mut, die Vision: Das macht den deutschen Mittelstand aus. Der Mittelstand treibt unser Land voran.“ 

Lukas Köhler betonte zum Abschluss des zweistündigen Besuchs: „Es wäre Wahnsinn, wenn wir solch eine urbayerische beziehungsweise deutsche Tradition verlieren würden.“ 

Fritz Schweiger und Ludwig Kraus dankten für die zugesagte Unterstützung und betonten nochmals, welche zentrale Rolle die Behörden als Ebene zwischen den Gesetzgebern in der Politik und den ausführenden Unternehmen haben. „Nur mit Unterstützung der Behörden können wir die Energieeffizienz der Wasserkraftanlagen deutlich anheben und noch mehr zum Klimaschutz und zur Energiewende beitragen“, unterstrich Schweiger. Für die passenden Rahmenbedingungen ist die Politik zuständig.

Weitere Informationen: 

Würmmühle: www.wuermmuehle.de  

Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB): https://www.wasserkraft-bayern.de/  

Bildinformationen: 

Föst Köhler 

Die Bundestagsabgeordneten Daniel Föst und Dr. Lukas Köhler in der Würmmühle von Ludwig Kraus 

Foto: Benedikt Bente

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Wasserkraftbranche ist erleichtert

Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) begrüßt Anerkennung des überragenden öffentlichen Interesses für die Wasserkraft und Aufrechterhaltung des Förderrahmens im EEG 2023 

Berlin, 8. Juli 2022. Der Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) begrüßt die Verabschiedung des sogenannten Osterpaketes mit den darin enthaltenen Beschlüssen zur kleinen Wasserkraft. „Wir sind erleichtert, dass die zuvor geplanten Änderungen wieder rückgängig gemacht wurden und so der Fortbestand Tausender kleiner Wasserkraftanlagen nun wieder gesichert ist“, sagt Hans-Peter Lang, Präsident des BDW. „Die Wasserkraft kann damit weiter ihren Beitrag zur Energiewende und zur Versorgungssicherheit leisten.“ 

In dem nun vom Bundestag verabschiedeten „Gesetz zu Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und weiteren Maßnahmen im Stromsektor“ wurde der Wasserkraft das überragende öffentliche Interesse wieder zuerkannt, so wie es bei den anderen erneuerbaren Energien der Fall ist. „Das öffentliche Interesse ist mit Blick auf Genehmigungsverfahren wichtig und gibt Anlagenbetreibern Sicherheit zum Fortbestand ihrer Anlagen“, erklärt Lang. „Es war auch nicht nachvollziehbar, weshalb die älteste regenerative Technologie schlechter gestellt werden sollte als alle anderen Erneuerbaren.“ 

Weiterhin erhalten Wasserkraftanlagen bis 500 Kilowatt Leistung auch im Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG) 2023 weiter eine Einspeisevergütung. „Das sichert die Zukunft der Anlagen und bietet den Betreibern die finanzielle Sicherheit, die sie für die Investitionen zur Durchführung von Modernisierungsmaßnahmen zur Effizienzsteigerung benötigen“, so Lang. 

Der BDW begrüßt darüber hinaus die Ankündigung des Bundeswirtschaftsministeriums, mit einer wissenschaftlichen Studie das Wasserkraftpotenzial in Deutschland analysieren zu lassen, um einen Vorschlag für Ausbauziele zur Stromerzeugung aus Wasserkraft bis 2030 zu entwickeln. „Das ist ein echtes Aufbruchssignal für die Branche, sowohl die Potenziale aus der Modernisierung des Anlagenbestands als auch des ökologisch verträglichen Neubaus an bereits bestehenden Querbauwerken zu heben“, sagt Dr. Helge Beyer, Geschäftsführer des BDW. „Wasserkraft soll explizit zur Erreichung der Ausbauziele der Erneuerbaren bis 2030 beitragen - ein Paradigmenwechsel!“ 

Beyer und Lang betrachten das vorliegende Ergebnis auch als Vertrauensbeweis seitens der Politik. „Das Gesetz gibt der Branche die notwendigen stabilen Rahmenbedingungen, um die noch vorhandenen Potenziale zur Leistungssteigerung und ökologischen Verbesserung zu erschließen“, sagt Beyer. „Wir nehmen die Herausforderung an und werden weiter unseren Beitrag zu einer stabilen und klimaschonenden Energieversorgung leisten.“ 

Weitere Informationen: 

Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke e.V. (BDW): 

www.wasserkraft-deutschland.de 

 

Für Presse-Rückfragen: 

Dr. Helge Beyer

Geschäftsführer Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) e.V.

EUREF-Campus 16

10829 Berlin

Tel.: +49 (0)30 - 278 794 30

helge.beyer@wasserkraft-deutschland.de 

http://www.wasserkraft-deutschland.de 

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Absurd: Energiekrise in Deutschland und gleichzeitig werden die Wasserkraftwerke abgeschafft

Nächste Woche steht das „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ in Berlin zur Abstimmung im Bundestag: Habecks „Osterpaket“. Damit sollen bürokratische Hemmnisse beseitigt und der schnelle Ausbau erneuerbarer Energien ermöglicht werden. Aber die Realität sieht anders aus: 

Habecks „Osterpaket“ bedeutet für die Wasserkraft genau das Gegenteil:

- Wasserkraftanlagen unter 500 kW Leistung fallen künftig aus der EEG-Vergütung. Ertüchtigungen und Neubauten werden so verhindert. 

- Das neu eingeführte, „überragende öffentliche Interesse“ für erneuerbare Energien gilt NICHT für die Wasserkraft. Dadurch entsteht eine 2-Klassengesellschaft in der erneuerbaren Energieerzeugung. Das betrifft in Deutschland rund 7.300 Anlagen. 

- Für viele bedeutet dies über kurz oder lang das AUS.

Gesetzesinitiative schockiert:

Der Koalitionsvertrag hat noch für Euphorie und Aufbruchsstimmung in der Branche gesorgt. Dann aber kam Habecks Osterpaket. Hans-Peter Lang, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Wasserkraftwerke (BDW):

„Wir trauten unseren eigenen Augen nicht: ALLE Erneuerbaren waren im überragenden Öffentlichen Interesse, nur die Wasserkraft nicht. Zudem wurden alle Wasserkraftanlagen unter 500 Kilowatt von der EEG-Vergütung ausgeschlossen. Ertüchtigungen und Neubauten werden so ausgebremst.“ 

Mittelständische Wasserkraftanlagen für die Klimawende unbedeutend?

Was die Wasserkraftunternehmer besonders stört, ist die Überheblichkeit, mit der in der Gesetzesbegründung behauptet wird, dass die Energieausbeute von rund 6.500 Wasserkraftanlagen „für den Klimaschutz unbedeutend sei“

  • Die sogenannte „kleine“ Wasserkraft erzeugt jährlich rund 3 TWh Strom, das ist genug CO2-freie Energie für rund 1 Mio. Haushalte.
  • Wasserkraft liefert auch bei Dunkelheit und Flaute stetig und zuverlässig Strom und ist unverzichtbar für die Netz- und Systemstabilität. 

Verbandspräsident Lang:

„Während Robert Habeck in autoritäre Staaten reist, um mehr und teureres Öl und Gas nach Deutschland zu bringen und zugleich fordert „Jede Kilowattstunde zählt!“, schafft sein Ministerium die Wasserkraft ab. Das ist absurd!“

Wasserkraftanlagen stehen an vielen Flüssen und Bächen, die von Stadt- und Gemeindewerken, Energiegenossenschaften wie auch Mühlen, Sägewerken, Zimmereien, Schreiner- und Metallhandwerkern betrieben werden. Mittelständische Unternehmen über Generationen hinweg. Nun aber haben einflussreiche Naturschutz-Verbandsinteressen die Wasserkraft als vermeintlichen Störer ausgemacht und das obwohl nur an etwa 4 Prozent aller Querbauwerke in Deutschland überhaupt Wasserkraftanlagen stehen. 

Was macht die Bundesregierung? 

Zahlreiche Abgeordnete aller Parteien im Bundestag haben sich schon mehrfach für den Erhalt der Wasserkraft ausgesprochen. Verbandspräsident Lang:

„Nun müssen den Worten auch Taten folgen. Die Politik hat den Hebel in der Hand: Über Bundestag und Bundesrat muss hier alles getan werden, um diese Fehlentwicklung zu verhindern.“

Forderungen der Verbände: 

1. Das überragende öffentliche Interesse der erneuerbaren Energien muss auch für die Wasserkraft gelten. 

2. Der Ausschluss der Wasserkraft unter 500 kW im EEG muss revidiert werden.

3. Die überflüssige bürokratische Doppelregelung mit dem Wasserhaushaltsgesetz muss aufgehoben werden.

 

 

 

Für Presse-Rückfragen: 

Dr. Helge Beyer

Geschäftsführer Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) e.V.

EUREF-Campus 16

10829 Berlin

Tel.: +49 (0)30 - 278 794 30

helge.beyer@wasserkraft-deutschland.de  

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„Es ist ein himmelschreiender Dissens!“

Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke e.V. (BDW) reagiert entsetzt auf die Ankündigung von Robert Habeck, wieder stärker auf Kohlestrom zu setzen - während parallel dazu die Vernichtung von jährlich drei Milliarden Kilowattstunden Strom aus kleinen Wasserkraftanlagen in Deutschland durch die Novelle des EEG 2023 geplant wird. 

Berlin, 23. Juni 2022. Rund 6.500 Betreiber von kleinen Wasserkraftanlagen in Deutschland fürchten seit diesem Frühjahr um die Existenz ihrer Anlagen, die durch die geplante Streichung der Einspeisevergütung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2023 gefährdet ist. Etwa drei Milliarden Kilowattstunden schadstofffreien Strom produzieren sie jedes Jahr. Sie versorgen damit deutschlandweit rund eine Million Haushalte sowie ihre kleinen und mittelständischen Betriebe mit dezentral erzeugter, regenerativer und CO2-freier Energie. Sie reduzieren den Bedarf an klimaschädlichen Treibhausgasemissionen um jährlich rund 3 Millionen Tonnen CO2 und verringern den Bedarf an fossil erzeugten Stromimporten. Also genau das, was im Sinne der Energiewende und des Klimaschutzes dringend gefordert ist. Dabei erfüllen sie sämtliche Umweltschutzauflagen, denn sonst wäre der Betrieb ihrer Anlagen rechtlich gar nicht zulassungsfähig. 

Umso fassungsloser sind die Anlagenbetreiber angesichts der Ankündigung von Bundesminister Robert Habeck, dass er wieder stärker auf die Stromerzeugung mit Kohlekraftwerken setzen will - bekanntermaßen die klimaschädlichste Form der Stromerzeugung. 

 

Wasserkraft statt Kohlestrom 

Aufgrund der verminderten Gaslieferungen aus Russland hat die Bundesregierung heute die Alarmstufe des nationalen Notfallplans Gas ausgerufen. Am 8. Juli 2022 soll das Gesetz den Bundestag passieren, dass wieder vermehrt Kohlekraftwerke ans Netz geholt werden können. Zugleich appelliert die Regierung an Wirtschaft und Bevölkerung, alle Möglichkeiten zur Energieeinsparung zu nutzen. „Bei allem Respekt und Verständnis dafür, dass viele Optionen in Betracht gezogen werden müssen, um eine mögliche Gaslücke im Winter zu vermeiden, ist es absolut nicht verständlich, dass die Bundesregierung wieder zur klimaschädlichsten Stromerzeugung zurückkehren will, während sie gleichzeitig die klimafreundliche Energieerzeugung aus kleinen Wasserkraftanlagen mit dem EEG 2023 vernichtet“, sagt Hans-Peter Lang, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Wasserkraftwerke (BDW). 

In der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) von heute heißt es: „Als Bundesregierung setzen wir alles daran, die Folgen zu mildern und die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten. (…) Wir beschleunigen den Ausbau der Erneuerbaren Energien in nicht gekannter Weise.“ 

Weiterhin heißt es darin: „Wir bringen Kohlekraftwerke in den Markt und reduzieren die Menge an Gas. Das ist schmerzlich, Kohlekraftwerke sind einfach Gift fürs Klima.“ Mit Bezug darauf betont Hans Peter Lang: „Im Sinne der klimafreundlichen und sicheren Energieversorgung darf die Regierung nicht auf die kleine Wasserkraft und die damit erzeugten drei Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr verzichten. Es würde auch in keiner Weise diesen Aussagen entsprechen.“ 

Nach Angaben von Statista emittierten Steinkohlekraftwerke in Deutschland im Jahr 2018 rund 68 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid. Braunkohlekraftwerke stießen in dem Jahr rund 131 Millionen Tonnen CO2 hierzulande aus. Ein Grund, weshalb der Bundestag und der Bundesrat per Gesetz vom 3. Juli 2020 den Ausstieg aus der Kohleverstromung beschlossen. Zugleich sollte der Ausbau der Erneuerbaren Energien vorangetrieben werden. Letzteres wurde angesichts des Krieges in der Ukraine in diesem Jahr noch einmal forciert, zum Beispiel mit den im sogenannten „Osterpaket“ formulierten Zielen und dem heutigen Ausrufen der zweiten Stufe des Notfallplans Gas. 

„Der Krieg in Europa hat uns alle in eine neue Lage versetzt und er führt uns die seit langem bekannten Gefahren durch die große Abhängigkeit von ausländischen Energielieferanten drastisch vor Augen“, so Hans-Peter Lang. „Aber sollen dafür jetzt Unternehmerinnen und Unternehmer bestraft werden, die seit Jahrzehnten aktiven Klimaschutz betreiben und die Abhängigkeit von Energieimporten verringern? Das ist ein himmelschreiender Dissens!“ 

Anstatt die Einspeisevergütung für Anlagen bis 500 Kilowatt Leistung im EEG 2023 zu streichen und so den wirtschaftlichen Betrieb zu riskieren, sollten die Konditionen für die kleine Wasserkraft gerade in der heutigen Zeit verbessert werden, um Modernisierungen und daraus resultierende Effizienzsteigerungen zu bewirken, appelliert Lang. 

Weitere Informationen: 

Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke e.V. (BDW): www.wasserkraft-deutschland.de  

Pressemitteilung des BMWK vom 23.06.22: 

„Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ruft Alarmstufe des Notfallplans Gas aus – Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet“ 

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/06/20220623-bundesministerium-ruft-alarmstufe-des-notfallplans-gas-aus.html

 

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„Bayern ist ein Wasserkraftland, die Wasserkraft muss erhalten bleiben“

Tage der Wasserkraft Ende Mai in Bayern lockten Hunderte von Besuchern an ++ Besucher äußern großes Unverständnis für die Pläne der Ampel-Regierung ++ Kommunalpolitiker sichern Unterstützung zu 

München / Regensburg, 2. Juni 2022. Auf großes Interesse aus der Bevölkerung und viel Unterstützung von Bürgermeistern, Land- und Gemeinderäten sowie Bundestagsabgeordneten sind die Tage der Wasserkraft Ende Mai gestoßen. 21 Betreiber von Wasserkraftanlagen in ganz Bayern hatten zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. „Zukunft Strom – gemeinsam mit der Wasserkraft“ lautete das Motto. 

Auf Führungen und in Vorträgen stellten sie die älteste regenerative Energie im Freistaat vor, die auch heute noch etwa 15 Prozent zur Gesamtstromerzeugung in dem Bundesland beiträgt. Dabei informierten sie über ein ernstes Anliegen: Sollte das novellierte Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) mit dem aktuellen Gesetzesentwurf Anfang 2023 in Kraft treten, droht vielen Wasserkraftanlagen bis 500 Kilowatt Leistung langfristig das Aus. Denn die Bundesregierung sieht vor, die Einspeisevergütung für Strom aus kleinen Wasserkraftanlagen zu streichen. Dies stieß bei den Besuchern ebenso wie bei Kommunalpolitikern auf Unverständnis - gehören doch die mittelständischen Betriebe wie Getreidemühlen und Sägewerke mit ihren Wasserkraftanlagen fest zum Ortsbild und zur lokalen Wirtschaft dazu. Schon im Vorfeld, aber auch auf den Veranstaltungen betonten die Politiker ihr Unverständnis für die Pläne der Ampel-Regierung und sicherten den heimischen Betrieben ihre Unterstützung zu. 

Kulturelles Erbe droht zerstört zu werden 

So zum Beispiel auf dem „Tag der offenen Wasserkraft-Tür“ des E-Werks Schweiger in Schwaig in der Nähe des Münchner Flughafens. „Schwaig ist aus der Wasserkraft entstanden. Die Wasserkraftanlage wurde 1240 das erste Mal urkundlich erwähnt, die Getreidemühle wurde für die Ernährung der Bevölkerung gebraucht“, berichtete Fritz Schweiger, Vorsitzender der VWB, in seiner Ansprache. „Sie hat die Pest, den Landshuter Erbfolgekrieg und zwei Weltkriege überstanden. Jetzt besteht durch die Pläne in Berlin das Risiko, dass wir zurückbauen müssen.“ 

Die Wasserkraft werde von der Bundesregierung als Bösewicht dargestellt und dafür verantwortlich gemacht, dass der angestrebte Gewässerzustand nicht erreicht sei. „Die Wasserrahmenrichtlinie - das Regelwerk, das sicherstellt, dass Gewässer geschützt sind - ist erfüllt“, stellte Schweiger mit Nachdruck fest. Auf 12 Kilometer Länge des Flusses Dorfen befinden sich sieben kleine Wasserkraftanlagen. „Der Gewässerzustand ist in einem guten ökologischen Zustand, wie uns das Bayerische Landesamt für Umwelt bestätigt hat“, bekräftigte Schweiger. 

Die Wasserkraft, die zuverlässig, zeit- und wetterunabhängig Strom erzeugt, dient der Stabilität des Versorgungssystems und muss, wie alle anderen Erneuerbaren Energien ein überragendes öffentliches Interesse im EEG zuerkannt bekommen, forderte Schweiger. „Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Energieeffizienz, das heißt Bezahlbarkeit – das ist das Zieldreieck, das erfüllt werden muss und die Wasserkraft trägt dazu bei.“ 

Der 95-jährige Franz Schweiger, sein Sohn Franz Schweiger junior, der das Unternehmen zusammen mit seinem Cousin Fritz Schweiger leitet, sowie Robert Schweiger, Großneffe des Seniors, der für das Daten- und Sicherheitsmanagement im Unternehmen zuständig ist, demonstrierten auf dem Tag der offenen Wasserkraft-Tür eindrücklich die generationenübergreifende Tradition des Familienbetriebes. 

„Bayern ist ein Wasserkraftland“ 

Viel Wertschätzung und Unterstützung erfuhr Familie Schweiger durch die Gäste aus der Politik und von Verbänden, darunter auch Detlef Fischer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW). „Wenn ich den Energieversorger vor Ort habe, brauche ich nicht den Strom aus dem Norden. Eine Stromautobahn aus dem Norden in den Süden ist definitiv nicht ökologischer als die Wasserkraft“, betonte Bernhard Mücke, erster Bürgermeister von Oberding/Schwaig, in seinem Grußwort. „Bayern ist ein Wasserkraftland, die Wasserkraft muss erhalten bleiben.“ Die Anlagenbetreiber würden zudem viel Müll aus den Gewässern fischen, ein Aspekt, der häufig verschwiegen werde. 

„Wenn das durchgeht, gleicht es einem Berufsverbot“, kritisierte Benno Zierer, Mitglied des Bayerischen Landtages, mit Blick auf den Gesetzesentwurf. Der gesunde Mittelstand breche weg, so seine Befürchtung. Laut Grundgesetz müsse der Staat für die Energieversorgung sorgen. „Die Wasserkraft darf nicht als Störfaktor betrachtet werden, sondern als Ergänzung zum Wohlbefinden in dem Land.“ Seit dem 24. Februar 2022, dem Beginn des Krieges in der Ukraine, sei ein weiterer Grund für die Energiewende noch offensichtlicher. „Wir müssen weg von Öl und Gas“, forderte Zierer. Dafür werden mehr von allen erneuerbaren Energien benötigt und nicht weniger.

Das E-Werk Schweiger betreibt fünf kleine Wasserkraftanlagen, mit denen circa 1.700 Haushalte mit durchschnittlichem Stromverbrauch versorgt werden können. Darüber hinaus hat der Betrieb Photovoltaikanlagen mit 6 Megawatt Leistung am Netz. „Niemand der Anwesenden konnte sich so richtig vorstellen, weshalb jetzt die Naturschützer und Umweltbehörden plötzlich mit einem großen Bagger kommen und ein frei fließendes Gewässer schaffen wollen: Zurück zur Ur-Natur“, sagt Fritz Schweiger rückblickend.

Gemeindewerke betreiben Wasserkraftanlagen 

In Ismaning bei München hatten die Gemeindewerke Ismaning (GWi) eingeladen. „Der Tag zur offenen Türe war gut besucht mit vielen interessierten Bürgern“, berichtet Robert Grüner zufrieden. 

In Ismaning, einer Gemeinde mit 18.000 Einwohnern, geht der Standort der Wasserkraftanlage auf das Jahr 1906 zurück. Früher stand hier ein Bauernhof mit einer Mühle und einer Säge. Heute ist dort das kommunale Kultur- und Bildungszentrum „Seidl-Mühle“ zu finden. Die Gemeindewerke Ismaning betreibt hier seit 13 Jahren eine Wasserkraftanlage mit maximal 30 Kilowatt Leistung und Volleinspeisung im Seebach, seit neun Jahren eine weitere Anlage mit maximal 18 Kilowatt Leistung am Goldachhof, ein denkmalgeschützter Gutshof im Erdinger Moos. 

Eine dritte Anlage ist in Planung. Sie würde die Durchgängigkeit auf der Gewässerstrecke wieder ermöglichen, die durch den Umbau des Baches zu einem Kanal - um das Jahr 1910 - verloren gegangen war. Für die GWi ist die Wasserkraft eine Säule in der möglichst unabhängigen, klimaschonenden Energieversorgung. Neben Stromerzeugungsanlagen betreiben sie auch eine Tiefengeothermieanlage für die Wärmeversorgung der Gemeinde.

Den Tag der Wasserkraft des Klostermühlenmuseums Thierhaupten im Landkreis Augsburg besuchten etwa 60 Personen. Das Museum will die weiteren Jubiläumstage dafür nutzen, auf die kleine Wasserkraft aufmerksam zu machen. 

Die Tage der Wasserkraft sind eine gemeinsame Aktion der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. und des Landesverbandes Wasserkraftwerke in Bayern (LVBW) eG. „Wir freuen uns sehr über das große Interesse und die Unterstützung aus der Bevölkerung und der Kommunalpolitik. Bleibt zu hoffen, dass auch die Politik in Berlin die guten und wichtigen Argumente für die kleine Wasserkraft anerkennt und in der EEG-Novelle entsprechend berücksichtigt“, sagt Hermann Steinmaßl, stellvertretender Vorsitzender der VWB.

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Bayerische Wasserkraftverbände unterstützen bundesweite Protestaktion

36 Verbände protestieren mit einer gemeinsamen Erklärung an die Bundesregierung gegen die geplanten Verschlechterungen für die kleine Wasserkraft im EEG 2023 

VWB und LVBW begrüßen Bekenntnis der Bayerischen Staatsregierung zur kleinen Wasserkraft im Bayerischen Energieplan 

München / Regensburg, 18. Mai 2022. Zusammen mit 34 weiteren Landes- und Bundesverbänden aus der Energie- und Wasserwirtschaft haben die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. und der Landesverband Bayerischer Wasserkraftverbände (LVBW) eG eine Erklärung an die Bundesregierung eingereicht. Darin wehren sie sich gegen die geplante existenzbedrohende Benachteiligung von Wasserkraftanlagen bis 500 Kilowatt Leistung im Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) 2023 und fordern die Streichung der umstrittenen Neuregelungen. 

Die Erklärung „Keine Diskriminierung der Wasserkraft im EEG 2023“, die in einer Kurz- und einer Langfassung vorliegt, wurde vom Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) und dem Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) initiiert. „Wir tragen die Erklärung zu einhundert Prozent mit“, betont Fritz Schweiger, Vorsitzender der VWB. „Über 50 Prozent der Wasserkraftanlagen, die betroffen wären, befinden sich in Bayern. Wir sind nicht bereit, den wirtschaftlichen Schaden für Tausende von mittelständischen Betrieben und den Verlust von rund einer Milliarde CO2-freiem Strom aus Wasserkraft pro Jahr einfach hinzunehmen.“ Hans-Peter Lang, Vorsitzender der LVBW, ergänzt: „Die geplanten Änderungen sind unter keinem sachlichen Gesichtspunkt zu rechtfertigen. Der Schaden, den sie den Standorten zufügen würden, ist umso größer.“ 

In dem aktuellen Gesetzesentwurf zum EEG 2023 plant das Bundeskabinett die ersatzlose Streichung für die Förderung kleiner Wasserkraftanlagen bis zu 500 Kilowatt Leistung. Weiterhin soll der Erhalt der EEG-Vergütung an sogenannte wasserwirtschaftliche Vorgaben geknüpft und der Ausbau der Wasserkraft – im Gegensatz zur Wind- und Solarenergie – nicht im überragenden öffentlichen Interesse stehen. 

Die EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien bezieht ausdrücklich auch kleine Anlagen in das Gesamtkonzept einer Förderung Erneuerbarer Energien mit ein. Dabei wird die Wasserkraft weder als Ganzes noch werden Anlagen unterhalb einer bestimmten installierten Leistung ausgenommen. Auch kleinere Wasserkraftanlagen bieten durch ihre dezentralen Erzeugungsstrukturen auf lokaler Ebene Versorgungssicherheit. Allein die Menge des erzeugten Stroms (die Quantität) ist nicht der alles entscheidende Faktor. Vielmehr sind qualitative Eigenschaften wie die Planbarkeit, Grundlastfähigkeit und Netzstabilisierung weitere entscheidende Aspekte. Die Energiewende verlangt eine Diversifizierung und Dezentralisierung der Erzeugungsstrukturen, inklusive der Wasserkraft. 

Die Unterzeichner der Erklärung erheben deshalb die Forderung, 

  • das überragende öffentliche Interesse auch für die Wasserkraft anzuerkennen,
  • die unnötigen Verknüpfungen von Förder- (EEG) und Fachrecht (WHG) inklusive der zusätzlichen Sanktionsregelungen rückgängig zu machen,
  • den Förderstopp für kleine Wasserkraftanlagen (< 500 kW) komplett zu revidieren,
  • und stattdessen die Modernisierung von Bestandsanlagen und den gewässerverträglichen Aus- und Neubau an bereits bestehenden Querbauwerke zu fördern.

Unterstützung von Seiten der Bayerischen Staatsregierung 

„So wenig, wie wir die Pläne der Bundesregierung nachvollziehen können – vor allem angesichts des dringend notwendigen Klimaschutzes und des Krieges in der Ukraine -, umso mehr begrüßen wir die Unterstützung durch die Bayerische Staatsregierung“, sagt Fritz Schweiger von der VWB.

Vor dem „Hintergrund der energiepolitischen Herausforderungen und in Verantwortung für die Menschen und Wirtschaft im Freistaat“ hat der Bayerische Ministerrat in der Kabinettssitzung am 17. Mai 2022 den Bayerischen Energieplan beschlossen. Darin heißt es, dass die Wasserkraft traditionell fest zum bayerischen Energiemix gehöre und dies auch so bleiben solle. Um das gesamte Potential der Wasserkraft noch besser auszuschöpfen, sei aber vor allem der Bund gefordert. Die Ungleichbehandlung der Wasserkraft im Osterpaket müsse aufgehoben werden. Der Wegfall der Förderung kleiner Wasserkraftanlagen bis 500 kW gefährde den Weiterbetrieb von rund 4.000 Wasserkraftanlagen in Bayern. Das Kabinett fordert zudem eine bessere Vergütung für kleine Wasserkraftanlagen anstelle einer pauschalen Aufhebung der Förderung.

Diese Verbände und Organisationen (in alphabetischer Reihenfolge) unterstützen die Erklärung: 

• Arbeitsgemeinschaft Hessischer Wasserkraftwerke

• Arbeitsgemeinschaft Mühlenstraße Oberschwaben e.V.

• Arbeitsgemeinschaft Thüringer Wasserkraftwerke e.V.

• Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg e.V. (AWK BW)

• Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Niedersachsen und Schleswig-Holstein e.V.

• Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke NRW e.V.

• Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Rheinland-Pfalz u. Saar e.V.

• Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern e.V.

• Bayerischer Müllerbund e.V.

• Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) e.V.

• Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)

• EUROSOLAR e.V.

• Großabnehmerverband Energie Baden-Württemberg e.V.

• Hessischer Landesverein zur Erhaltung und Nutzung von Mühlen e.V.

• Interessengemeinschaft Wasserkraft Baden-Württemberg e.V.

• Interessengemeinschaft Wasserkraft Fulda/Rhön

• Interessengemeinschaft Wassernutzung NRW

• Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke eG

• Landesverband Erneuerbare Energie Rheinland-Pfalz/Saarland e.V.

• Landesverband Erneuerbare Energie Sachsen-Anhalt e.V.

• Landesverband Erneuerbare Energien Hessen (LEEH) i.G.

• Landesverband Erneuerbare Energien Niedersachsen-Bremen e.V.

• Landesverband Erneuerbare Energien NRW e.V.

• Landesverband Erneuerbare Energien Sachsen e.V.

• Mitteldeutscher Müllerbund e.V.

• Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V.

• Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg e.V.

• Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V. (RMDZ)

• Sächsischer Mühlenverein e.V.

• Sächsischer Müllerbund

• Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) e.V.

• VEE Sachsen e.V.

• Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e. V. – VBEW

• Verband für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg e.V. – VfEW

• Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V.

• Wasserkraftverband Mitteldeutschland e.V.

 

Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung: 

Bericht aus der Kabinettssitzung vom 17. Mai 2022

https://www.bayern.de/bericht-aus-der-kabinettssitzung-vom-17-mai-2022/ 

 

Weitere Informationen: 

Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern: www.wasserkraft-bayern.de  

Landesverband Wasserkraftwerke in Bayern (LVBW) eG: www.lvbw-wasserkraft.de  

Zukunft Strom - gemeinsam mit der Wasserkraft

Ende Mai laden Betreiber von Wasserkraftanlagen in ganz Bayern zu einem Tag der offenen Tür ein ++ Gemeinsam für die sichere, saubere und regionale Energieerzeugung aus Wasserkraft 

München / Regensburg, 18. Mai 2022. „Zukunft Strom - gemeinsam mit der Wasserkraft“: So lautet das Motto der „Tage der Wasserkraft“ Ende Mai in Bayern. Mit Start an Christi Himmelfahrt am 26. Mai 2022 öffnen bis Ende des Monats rund 20 Betreiber von Wasserkraftanlagen an jeweils einem Tag ihre Tore. Die meisten Veranstaltungen finden am Samstag, den 28. Mai 2022, statt. Die Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit, in ihrer Region eine Wasserkraftanlage zu besichtigen und in Vorträgen mehr über die klimaschonende Technologie und ihre Bedeutung für eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung zu erfahren. Bei zahlreichen Tagen der Wasserkraft werden Gäste aus der Politik Grußworte sprechen, häufig runden kulinarische Angebote die Veranstaltung ab. Die Tage der Wasserkraft sind eine gemeinsame Aktion der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V und des Landesverbandes Wasserkraftwerke in Bayern (LVBW) eG. 

Grußworte aus der Politik, Vorträge und Besichtigungen 

Ein Beispiel ist der Tag der offenen Tür beim Säge- und Hobelwerk Mitterfelner am Samstag, 28. Mai 2022, ab 10 Uhr in Reisbach im Landkreis Dingolfing-Landau. Nach einem Grußwort und politischen Bericht des Bundestagsabgeordneten Max Straubinger wird Otto Mitterfelner, Vorstandsmitglied des LVBW, in einem Vortrag über die älteste regenerative Technologie im Freistaat informieren sowie die Funktionsweise und Bedeutung der Wasserkraft für die Energiewende und den Klimaschutz erläutern. Auf einem Rundgang besichtigen die Besucherinnen und Besucher anschließend die Wasserkraftanlage und haben in der abschließenden Diskussionsrunde Gelegenheit, mitzudiskutieren. 

Ein anderes Beispiel ist der „Tag der offenen Wasserkraft-Tür“ am Samstag, 28. Mai 2022, im E-Werk Schweiger in Schwaig/Oberding im Landkreis Erding. Der bunte Tag beginnt um 10 Uhr mit Grußworten und Freibier. Bernhard Mücke, Erster Bürgermeister der Gemeinde Oberding, hat bereits sein Kommen zugesagt, ebenso mehrere Gemeinderäte. Anschließend sind die Gäste zu Führungen im Wasserkraftwerk und in der Schaltwarte eingeladen. Gelegenheit zum Austausch und für Fragen gibt es auf dem Rundgang und während der Brotzeit ab 12 Uhr. 

Das Klostermühlenmuseum in Thierhaupten im Landkreis Augsburg öffnet am Sonntag, 29. Mai, von 13 bis 18 Uhr seine Tore. Unter dem Motto „Historische Wasserkraftnutzung - ein Einblick im Klostermühlenmuseum“ erläutert das Museumsteam auf Kurzführungen die Jahrhunderte alte Wasserkraftnutzung als Antrieb für die verschiedensten Mühlentypen, ebenso wie die heutige museale Nutzung und Gewinnung von elektrischem Strom. 

Das Wasserrad des Museums, das Ende des 19. Jahrhunderts in die ehemalige Getreidemühle eingebaut wurde, ist bis heute in Betrieb. Andere Veranstalter haben unter anderem geführte Uferrundgänge, Führungen im Sägewerk und einen Turbinenkaffee angekündigt. 

Existenz kleiner Wasserkraftanlagen bedroht 

Die Tage der Wasserkraft finden vor dem Hintergrund der geplanten Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2023 statt. In dem Gesetzesentwurf sind drastische Verschlechterungen für Wasserkraftanlagen bis 500 Kilowatt Leistung und eine Benachteiligung der Wasserkraft gegenüber allen anderen Erneuerbare Energien-Technologien geplant. Sollten die Pläne ab Januar 2023 umgesetzt werden, stünde die Existenz zahlreicher Wasserkraftanlagen auf dem Spiel. „Wir laden unsere Mitbürgerinnen und –bürger herzlich ein, sich selbst ein Bild von der Wasserkraft zu machen und uns in unserem Bemühen für angemessene Förder- und Betriebsbedingungen zu unterstützen“, sagt Hermann Steinmaßl, stellvertretender Vorsitzender der VWB. 

Die teilnehmenden Anlagen finden Sie in nachfolgendem pdf-Dokument

 

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Tage der Wasserkraft in Bayern

Unter dem Motto „Zukunft Strom – gemeinsam mit der Wasserkraft“ öffnen Anlagenbetreiber in ganz Bayern Ende Mai ihre Tore 

München, 10. Mai 2022. Zu einem Tag der Wasserkraft laden zahlreiche Wasserkraftbetreiber in ganz Bayern ein. Mit einem bunten Programm aus Informationen rund um die klimaschonende Energieerzeugung aus Wasserkraft, Grußworten, Unterhaltung für die ganze Familie und kulinarischen Angeboten öffnen sie an einem Tag zwischen dem 27. und 29. Mai 2022 ihre Tore. Die Tage der Wasserkraft finden auf Initiative der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) statt. „Die Wasserkraft ist die älteste erneuerbare Energie in Bayern und liefert bis heute einen wichtigen Beitrag zur sicheren Stromversorgung im Freistaat“, sagt Hermann Steinmaßl, stellvertretender Vorsitzender der VWB. Alle teilnehmenden Anlagen werden zeitnah auf der Website www.wasserkraft-bayern.de veröffentlicht.

Ein Beispiel ist der „Tag der offenen Wasserkraft-Tür“ am Samstag, 28. Mai 2022, im E-Werk Schweiger im Landkreis Erding. Der bunte Tag beginnt um 10 Uhr mit Grußworten und Freibier. Anschließend sind die Gäste zu Führungen im Wasserkraftwerk und in der Schaltwarte eingeladen. Seit mehreren Generationen ist die Anlage im Besitz der Familie Schweiger und verbindet Erfahrung aus der langen Tradition mit moderner, zukunftsweisender Innovation. Gelegenheit zum Austausch und für Fragen gibt es auf dem Rundgang und während der Brotzeit ab 12 Uhr. Die Veranstaltung endet gegen 15 Uhr.

Auch das Klostermühlenmuseum im Landkreis Augsburg öffnet extra für diesen Aktionstag am Sonntag, 29. Mai, seine Tore und stellt auf Kurzführungen das historische Wasserrad sowie die Wasserkraftnutzung früher und heute vor. Andere Veranstalter haben geführte Uferrundgänge und einen Turbinenkaffee angekündigt.

Die Tage der Wasserkraft haben allerdings auch einen ernsten Hintergrund. Aktuell ist die Bundesregierung dabei, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu überarbeiten. Für Wasserkraftanlagen bis 500 Kilowatt Leistung sind darin deutliche Verschlechterungen und eine starke Benachteiligung gegenüber anderen regenerativen Technologien vorgesehen. „Sollten die Pläne umgesetzt werden, stünde die Existenz von zahlreichen Anlagen auf dem Spiel“, sagt Fritz Schweiger, Vorsitzender der VWB. „Wir werden zeigen, dass die rund 3.900 Anlagen in Bayern einen wertvollen Beitrag zur Energiewende, zum Klimaschutz und zum Erhalt einer lebenswerten Umwelt leisten.“ 

Auch die Bayerische Staatsregierung hat bei ihrer Kabinettssitzung vom 26. April 2022 festgestellt, dass die aktuell geplanten Maßnahmen den Fortbestand der Kleinen Wasserkraft im Freistaat bedrohen. 

Die Staatsregierung hat deshalb im Bundesrat entsprechende Korrekturen vorgeschlagen. „Auf den Tagen der Wasserkraft werden wir über diese Szenarien informieren. Mit der Unterstützung unserer Besucherinnen und Besucher möchten wir diese Informationen an die politischen Entscheidungsträger im Deutschen Bundestag herantragen. Denn wir brauchen von allen Erneuerbaren Energien mehr“, sagt Hermann Steinmaßl.

BDW-Stellungnahme zum Gesetzentwurf der EEG-Novelle 2023 vom 6.4.2022: EEG-Förderstopp bedeutet „Aus“ der Kleinen Wasserkraft

Rolle rückwärts beim Klimaschutz: Millionen kWh CO2-freie, verlässlich verfügbare, flexibel regelbare und netzdienliche Stromerzeugung aus Wasserkraft werden zurückgebaut ++ Gesetzentwurf des Klimaschutzministeriums zur EEG-Novelle 2023 zerstört die Kleine Wasserkraft ++ Wasserkraftanlagen bis 500 Kilowatt Leistung fallen künftig aus der EEG-Vergütung ++ Kein übergeordnetes öffentliches Interesse für die Wasserkraft ++ Bei Umsetzung droht Rückbau der Kleinen Wasserkraft

„Jede kWh Erneuerbare Energie zählt!“ – nur nicht die aus Wasserkraft?

Zu verschiedenen Anlässen der vergangenen Wochen hat Bundesminister Robert Habeck zu Recht auf die gigantische Herausforderung des zur Bekämpfung des Klimawandels so dringend erforderlichen Ausbaus der Erneuerbaren Energien hingewiesen. Dazu sei jede Kilowattstunde Erneuerbare Energie notwendig und alle Technologien gefordert, ihren Beitrag zu leisten. Die aktuelle sicherheitspolitische Krise verschärft diese Erkenntnis zusätzlich, da wir in hohem Maße abhängig von Importen fossiler Energieträger sind. Die Bedeutung heimischer Versorgungssicherheit und bezahlbarer Energie wird auf dramatische Weise wieder ins Bewusstsein der Menschen gerückt. Angesichts dieser Situation verbietet es sich, die heimischen Erneuerbaren einzuschränken. Aber genau das würde eine Umsetzung des am 6.4.2022 von der Bundesregierung beschlossenen Gesetzentwurfes zur Novellierung des EEG 2023 und weiterer Gesetze für die Wasserkraft bewirken! Es ist geradezu paradox, dass nun ausgerechnet die stetig verfügbare, flexibel regelbare, netzstabilisierende und der Versorgungssicherheit dienende Wasserkraft ausgebremst, schon mittelfristig zurückgebaut und damit langfristig zerstört werden soll. Das absolute Gegenteil ist erforderlich: Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, die Wasserkraft zu erhalten und zu unterstützen, damit sie ihre vielfältigen Vorteile für das zukünftig auf 100% Erneuerbaren beruhende Energiesystem entfalten kann. 

EEG-Gesetzentwurf zerstört die Kleine Wasserkraft, anstatt sie zu fördern

Der vom Bundeskabinett beschlossene Gesetzentwurf der EEG-Novelle 2023 hat zu großer Bestürzung darüber geführt, dass die Rahmenbedingungen für die Wasserkraft derartig verschlechtert werden sollen, dass schon mittelfristig eine bestehende, absolut klimafreundliche, leistungsfähige und hoch-effiziente Infrastruktur zur Energieerzeugung zerstört wird. So werden mit der Änderung in § 40 Absatz 2 Satz 1 EEG 2023 sowohl zu ertüchtigende Bestandsanlagen als auch neugebaute kleine Wasserkraftanlagen mit einer installierten Leistung bis 500 kW mit Inkrafttreten des EEG 2023 künftig von der EEG-Vergütung ausgeschlossen. Dies bedeutet nicht weniger als einen künftigen EEG-Förderstopp für die kleine Wasserkraft. Betroffen wären schon mittelfristig rd. 90% der insgesamt 7.300 Wasserkraftanlagen in Deutschland, die in die Anlagenklasse bis 500 kW Leistung fallen. Ohne Zukunftsperspektive würden diese Anlagen nicht modernisiert oder neu gebaut, sondern zurückgebaut. Jedes Jahr würden damit zig Millionen Kilowattstunden CO2-freier Strom aus Wasserkraft verloren gehen. Begründet wird der Förderstopp dabei mit den angeblich „besonderen gewässerökologischen Auswirkungen“ der kleinen Wasserkraft. Dies ist jedoch nicht stichhaltig, da Wasserkraftanlagen schon nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) mit der Einhaltung der Anforderungen aus den §§ 33-35 ihre ökologische Verträglichkeit nachweisen. 

 

Öffentliches Interesse für Erneuerbare Energie „ja“ - aber nicht für die Wasserkraft!?

Dass die bisherigen gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Wasserkraft mit dem Förderstopp für die kleine Wasserkraft nun dramatisch verschlechtert werden sollen, kommt darüber hinaus auch darin zum Ausdruck, dass der Wasserkraft im Gegensatz zu allen anderen Erneuerbaren das im Gesetzentwurf in § 2 EEG 2023 gerade neu verankerte übergeordnete öffentliche Interesse mit einer Ergänzung in § 31 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) direkt wieder abgesprochen wird. Das ist vollkommen unbegründet und stellt eine einseitige Diskriminierung der Wasserkraft dar. Die aktuelle Ukraine-Krise macht doch gerade überdeutlich, wie wichtig eine eigenständige, stabile und krisensichere heimische Energieversorgung für uns ist. Dabei kann gerade die Wasserkraft hier einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. 

Verknüpfung von Förder- und Fachrecht baut unnötige zusätzliche Hürden auf

Darüber hinaus wird die mit dem EEG 2014 aus guten Gründen abgeschaffte Verknüpfung des Förderrechts mit dem Fachrecht (WHG) wieder eingeführt und mit weitreichenden Sanktionsregelungen zusätzlich verschärft. So wird mit der Änderung von § 40 Absatz 2 und 4a EEG 2023 die Vergütung von Strom aus Wasserkraft mit der Einhaltung der §§ 33-35 WHG in Verbindung gebracht. Künftig soll eine entsprechende wasserbehördliche Bescheinigung auch bei nicht zulassungspflichtigen Ertüchtigungsmaßnahmen erforderlich werden. Zudem soll künftig auch nach erfolgter Genehmigung und während des laufenden EEG-Vergütungszeitraums bei modernisierten oder auch neu errichteten Anlagen die laufende Vergütung gestrichen werden können.

EEG-Gesetzentwurf ist ein Desaster – Wasserkraft braucht Unterstützung statt Abschaffung!

Diese Änderungen im Gesetzentwurf sind absolut kontraproduktiv im Sinne der klima- und energiepolitischen Zielerreichung und müssen dringend wieder gestrichen werden. Denn gerade die stetig verfügbare und netzstabilisierende Wasserkraft liegt im übergeordneten öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit. Die Einhaltung der §§ 33-35 WHG ist fachrechtlich hinlänglich geregelt, inklusive empfindlicher Sanktionsmöglichkeiten und bedarf keiner zusätzlichen Verknüpfung mit dem EEG. Zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele müssen Anreize für Investitionen in die Ertüchtigung und den Neubau von Wasserkraftanlagen gesetzt werden, anstatt einen Förderstopp auszurufen. Die Ausnahme kleiner Wasserkraftanlagen <500 kW Leistung von der EEG-Vergütung gemäß § 40 EEG 2023 Absatz 1 muss dringend wieder rückgängig gemacht werden. Stattdessen wird empfohlen, eine neue Vergütungsklasse für Wasserkraftanlagen <100 kW einzuführen, deren Wirtschaftlichkeit mit einer kostendeckenden Vergütung von 19,5 €-Cent/kWh herzustellen und die Degression der Vergütung nach Absatz 5 zu streichen. Ziel muss es sein, den Anlagenbestand zu sichern und die Potenziale zur Leistungserhöhung durch die Modernisierungdes Bestands und den ökologisch verträglichen Ausbau an bereits bestehenden Stauanlagen zu heben. Denn „jede Kilowattstunde Erneuerbare Energie wird benötigt“, gerade auch die dezentrale, flexible, netzstabilisierende, insel-, notstrom- und schwarzstartfähige Stromerzeugung aus Wasserkraft.

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Klimaschutzministerium zerstört mit EEG 2023 die kleine Wasserkraft

Anlagen bis 500 Kilowatt Leistung sollen künftig aus EEG-Vergütung fallen ++ Gesetzentwurf führt zu weiter steigenden Strompreisen ++ Günstige Erzeugung stabiler Wasserkraft muss mit teuren Kohle- und Gaskraftwerken ersetzt werden ++ Bei zu erwartendem Anlagenrückbau fallen jedes Jahr zig Millionen Kilowattstunden CO2-freier, importunabhängiger Strom weg

Berlin, 6. April 2022. „Das Worst-Case-Szenario für die kleine Wasserkraft ist eingetreten“, kommentiert Hans-Peter Lang, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Wasserkraftwerke (BDW), den Gesetzentwurf zum Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) 2023, der heute vom Kabinett verabschiedet wurde. „Wenn dies so umgesetzt wird, bekommen künftig rund 90 Prozent der 7.300 Wasserkraftanlagen in Deutschland keine Einspeisevergütung mehr. Ohne Zukunftsperspektive werden diese Anlagen nicht modernisiert, sondern zurückgebaut. So gehen jedes Jahr zig Millionen Kilowattstunden CO2-neutraler Strom aus Wasserkraft verloren“. In Anbetracht des Klimaschutzes, der Energie- und Versorgungssicherheit wie auch einer höheren Importunabhängigkeit sei dies ebenso unverständlich wie kontraproduktiv. 

In dem Gesetzentwurf ist vorgesehen, dass mit Inkrafttreten des EEG 2023 neue und modernisierte Wasserkraftanlagen bis 500 Kilowatt Leistung keine Einspeisevergütung mehr erhalten. „Nicht nur wurde keine unserer Änderungsvorschläge zum Referentenentwurf aufgenommen, sondern schlimmer noch, diese branchenvernichtende Ergänzung wurde offenbar in letzter Minute bei der Ressortabstimmung mit dem Bundesumweltministerium (BMUV) hereingenommen“, fährt Lang fort. „Das BMUV hat sich hierbei von Lobby- und Interessengruppen leiten und instrumentalisieren lassen.“

Als Begründung heißt es aus dem Klimaschutzministerium, dass kleine Wasserkraftanlagen gewässerökologisch nicht verträglich seien. „Dies ist nicht haltbar“, betont Lang. „Allein schon nach dem Wasserhaushaltsgesetz müssen wir die ökologische Verträglichkeit nachweisen. Sie ist also gegeben! Die Begründung ist nicht stichhaltig und aus rein ideologischen Gründen nach der Verbändeanhörung kurzfristig durch die Hintertür aufgenommen worden.“ 

Günstiger Strom aus kleiner Wasserkraft für Klimaschutz und Energiesicherheit 

Jede Kilowattstunde Strom aus Wasserkraft senkt den Energieimportbedarf, führt zu einer Reduktion der Strompreise und nützt dem Klimaschutz. Die Energie aus Wasserkraft ersetzt Strom aus Kohle, Atomkraft und Gas. „Die Bürger ächzen unter hohen Strompreisen und die Bundesministerien wollen die stabile und günstige Stromerzeug aus Wasserkraft zerstören, das kann man keinem Bürger verständlich machen“, kritisiert Lang. 

Auf Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, werfe dieses Vorhaben kein gutes Licht, fährt Lang fort. „Gerade gestern hat er in der Fernsehsendung Kontraste wieder erklärt, dass jede Kilowattstunde Strom aus erneuerbaren Energien zählt, wie schon so oft. Und einen Tag später wollen er und sein Ministerium eine etablierte Branche, die stabilen, CO2-freien, netzdienlichen und kostengünstigen Strom erzeugt, auslöschen.“ 

Aktuell sind im Bundesgebiet insgesamt rund 7.300 Wasserkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 5,6 Gigawatt in Betrieb. Der Stromertrag liegt bei rund 20 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr, das entspricht etwa 55 Millionen Kilowattstunden pro Tag. Die Anlagen sparen jedes Jahr rund 15 Millionen Tonnen CO2 ein.

 

Hintergrundinformation:

Pressemitteilung BDW (01.04.22)

„Anspruch und Wirklichkeit in der Energiepolitik klaffen weit auseinander“

https://www.wasserkraft-deutschland.de/fileadmin/PDF/Stellungnahmen/220401_PM_BDW_Fru__hwarnstufe_Notfallplan_Gas.pdf 

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Pressemitteilung - BDW-Stellungnahme zum EEG-Referentenentwurf: Einseitige Diskriminierung der Wasserkraft ist falsches Signal (14.03.22) 

https://www.wasserkraft-deutschland.de/fileadmin/PDF/Stellungnahmen/20220314_BDW-Stellungnahme_Referentenentwurf_EEG-Novelle-2023_vfinal.pdf 

 

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„Anspruch und Wirklichkeit in der Energiepolitik klaffen weit auseinander“

Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) kritisiert Diskrepanz zwischen Aussagen von Bundesminister Robert Habeck und Plänen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur Sicherung der Stromversorgung ++ Geplante Benachteiligung der Wasserkraft im EEG 2023 gefährdet wertvollen Beitrag zur Grundlastsicherung und CO2-Reduktion durch langjährig bestehende Anlagen 

Berlin, 1. April 2022. Der Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) konstatiert eine erhebliche Diskrepanz in den Aussagen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und den tatsächlichen Plänen und Handlungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur Sicherung der Energieversorgung und der Energiewende. „Robert Habeck ruft alle auf, Energie zu sparen und betont, wie wichtig jede Kilowattstunde Strom aus Erneuerbare-Energien-Anlagen ist. Die Wasserkraft wird aber hintenangestellt. Falls die EEG-Novelle für 2023 so umgesetzt wird, wie es in dem im eigenen Haus entwickelten Referentenentwurf aktuell geplant ist, droht die Wasserkraft massiv zurückgebaut zu werden“, sagt Hans-Peter Lang, Präsident des BDW, und ergänzt: „Da wird mit zweierlei Maß gemessen. Anspruch und Wirklichkeit in der Energiepolitik klaffen hier weit auseinander.“ 

Aktuell erzeugen Wasserkraftanlagen in Deutschland jeden Tag im Schnitt rund 55 Millionen CO2-freie Kilowattstunden Strom, dies zudem verlässlich, flexibel regelbar und netzstabilisierend. Trotzdem soll dieser Technologie laut Referentenentwurf zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2023 - anders als den anderen regenerativen Energien - das übergeordnete öffentliche Interesse abgesprochen werden. Dies ist eine einseitige Diskriminierung der Wasserkraft und würde zu einer gravierenden Benachteiligung zum Beispiel in Genehmigungsanträgen für effizienzsteigernde Modernisierungsmaßnahmen führen, erklärt Lang. Für viele kleine, seit Jahrzehnten bestehende Wasserkraftanlagen wäre bei Umsetzung dieser Pläne der Weiterbetrieb gefährdet. 

Versorgungssicherheit nur mit Wasserkraft 

„Gerade hat das BMWK in der Pressemitteilung zum Ausrufen der Frühstufe des Notfallplans Gas erklärt, dass die Bundesregierung alles tue, um die Versorgungssicherheit in Deutschland weiter zu gewährleisten“, erläutert Lang. Zudem sei jeder Gasverbraucher – von der Wirtschaft bis zu Privathaushalten gehalten, seinen Energieverbrauch so gut wie möglich zu reduzieren. „Wir verstehen den Appell vor dem Hintergrund eines möglichen Lieferstopps von Erdgas aus Russland, aber es ist uns schleierhaft, weshalb parallel dazu die Rahmenbedingungen für die Wasserkraft gravierend verschlechtert werden sollen“, betont Lang. Jede Kilowattstunde Strom aus Wasserkraftanlagen, die wegfiele, müsste mit Gas zur Stromerzeugung in Gaskraftwerken ersetzt werden. 

„Klimaschutz, Energiewende und die schon lang bekannte, nun aber immer offensichtlichere Notwendigkeit von mehr Unabhängigkeit in der Energieversorgung erfordern Strom aus allen erneuerbaren Energien, auch der Wasserkraft beziehungsweise gerade der Wasserkraft, denn als nicht-volatile Technologie trägt sie stabil und kalkulierbar zur Grundlastsicherung bei.“ 

Sichere und klimaschonende Energieerzeugung mit Wasserkraftanlagen 

Was auf dem Spiel steht und welches Potenzial die Wasserkraft bietet, macht Lang mit folgenden Zahlen deutlich: Aktuell sind im Bundesgebiet rund 7.300 Wasserkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 5,6 Gigawatt in Betrieb. „Der Stromertrag liegt bei rund 20 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr, so dass wir von rund 55 Millionen Kilowattstunden pro Tag ausgehen können“, erläutert Lang. 2019 lag der Anteil der Wasserkraft an der Stromversorgung in Deutschland bei rund 3,5 Prozent, bezogen auf den Strom aus regenerativen Anlagen lag er bei 8,3 Prozent. Die Anlagen sparen jedes Jahr rund 15 Millionen Tonnen CO2 ein.

BDW fordert Gleichbehandlung der Wasserkraft 

„Anstatt per Gesetz zu bewirken, dass der Anteil geschmälert wird, sollte lieber dafür gesorgt werden, dass die Stromerzeugung aus Wasserkraft gesichert und durch die Förderung von Modernisierungsmaßnahmen gesteigert wird“, fordert der BDW-Präsident. 

„Wenn Robert Habeck betont, dass er den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen und die Energieversorgung sichern will, dann sollte sein Ministerium nicht parallel daran arbeiten, die Wasserkraft-Branche zu beschädigen und im EEG 2023 extrem zu benachteiligen“, resümiert Hans-Peter Lang. „Was wir brauchen, ist eine Gleichbehandlung der Wasserkraft mit den anderen erneuerbaren Energien, die sich unter anderem im gesetzlich fixierten übergeordneten öffentlichen Interesse äußert.“ Denn in einem sei man sich einig, so Lang abschließend: „Jede Kilowattstunde Strom aus erneuerbaren Energien zählt!“ 

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BDW-Stellungnahme zum EEG-Referentenentwurf: Einseitige Diskriminierung der Was-serkraft ist falsches Signal

Aktuelle sicherheits- und energiepolitische Krise verdeutlicht Notwendigkeit aller Erneuerbarer Energien +++ Rahmenbedingungen für die Wasserkraft verschlechtern sich +++ EEG-Referentenentwurf stößt auf Unverständnis 

Noch in der Pressekonferenz zur Eröffnungsbilanz hat Bundesminister Robert Habeck zu Recht auf die gigantische Herausforderung des zur Bekämpfung des Klimawandels so dringend erforderlichen Ausbaus der Erneuerbaren Energien hingewiesen. Dazu sei jede Kilowattstunde Erneuerbare Energie notwendig und alle Technologien gefordert, ihren Beitrag zu leisten. Die aktuelle sicherheitspolitische Krise verschärft diese Erkenntnis zusätzlich, da wir in hohem Maße abhängig von Importen fossiler Energieträger sind. Die Bedeutung heimischer Versorgungssicherheit und bezahlbarer Energie wird auf dramatische Weise wieder ins Bewusstsein der Menschen gerückt. Angesichts dieser Situation verbietet es sich, die heimischen Erneuerbaren einzuschränken. Aber genau das würden die Änderungsvorschläge des Referentenentwurfs zur Novellierung des EEG 2023 und weiterer Gesetze für die Wasserkraft bewirken! Es ist geradezu paradox, dass nun ausgerechnet die stetig verfügbare, flexibel regelbare, netzstabilisierende und der Versorgungssicherheit dienende Wasserkraft ausgebremst und in vielen Fällen sogar der Rückbau eingeleitet werden soll. Das absolute Gegenteil ist erforderlich: Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, die Wasserkraft zu unterstützen, damit sie ihre vielfältigen Vorteile für das Erneuerbare Energiesystem der Zukunft entfalten kann. 

EEG-Referentenentwurf schränkt die Wasserkraft unnötig ein, anstatt sie zu fördern

Die Auswertung des Referentenentwurfs hat mit Blick auf die Änderungsvorschläge im Bereich der Wasserkraft nicht nur zu Enttäuschung darüber geführt, dass die im Vorfeld übermittelten Empfehlungen des BDW nicht berücksichtigt wurden, sondern vielmehr große Bestürzung darüber ausgelöst, dass die Rahmenbedingungen für die Wasserkraft sogar verschlechtert werden sollen. Damit bleibt der Referentenentwurf weit hinter dem zurück, was angesichts der enormen klima- und energiepolitischen, aber auch der geopolitischen Herausforderungen und der darauf ausgerichteten ambitionierten Ziele der Bundesregierung eigentlich geboten ist. So muss zur Erreichung der Ziele der dringend erforderliche Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht nur stark forciert, sondern auch durch verlässlich verfügbare, regel- und speicherbare Technologien wie die Wasserkraft unterstützt werden. Dazu wird jede Kilowattstunde Erneuerbare Energie benötigt, gerade auch die dezentrale, flexible, netzstabilisierende, insel-, notstrom- und schwarzstartfähige Stromerzeugung aus Wasserkraft. 

Öffentliches Interesse für Erneuerbare Energie „ja“ - aber nicht für die Wasserkraft!?

Dass sich die bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen nun sogar verschlechtern, kommt insbesondere darin zum Ausdruck, dass der Wasserkraft im Gegensatz zu allen anderen Erneuerbaren das im Referentenentwurf in § 2 EEG 2023 gerade neu verankerte übergeordnete öffentliche Interesse mit einer Ergänzung in § 31 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) direkt wieder abgesprochen wird. Das ist vollkommen unbegründet und stellt eine einseitige Diskriminierung der Wasserkraft dar. Die aktuelle Ukraine-Krise macht doch gerade überdeutlich, wie wichtig eine eigenständige, stabile und krisensichere heimische Energieversorgung für uns ist. Dabei kann gerade die Wasserkraft hier einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. 

Verknüpfung von Energie- und Fachrecht baut zusätzliche Hürden für Ertüchtigungsmaßnahmen auf

Darüber hinaus wird die mit dem EEG 2014 aus guten Gründen abgeschaffte Verknüpfung des Energierechts mit dem Fachrecht (WHG) wieder eingeführt und mit weitreichenden Sanktionsregelungen zusätzlich verschärft. So wird mit der Änderung von § 40 Absatz 2 und 4a EEG 2023 die Vergütung von Strom aus Wasserkraft mit der Einhaltung der §§ 33-35 WHG in Verbindung gebracht. Künftig soll eine entsprechende wasserbehördliche Bescheinigung auch bei nicht zulassungspflichtigen Ertüchtigungsmaßnahmen erforderlich werden. Zudem soll künftig auch nach erfolgter Genehmigung und während des laufenden EEG-Vergütungszeitraums bei modernisierten oder auch neu errichteten Anlagen die laufende Vergütung gestrichen werden können.

Änderungsvorschläge sind kontraproduktiv – Wasserkraft braucht Unterstützung statt Gängelung!

Diese Änderungsvorschläge sind absolut kontraproduktiv im Sinne der klima- und energiepolitischen Zielerreichung und müssen dringend wieder gestrichen werden. Denn gerade die stetig verfügbare und in den Versorgungsnetzen stabilisierend wirkende Wasserkraft liegt im übergeordneten öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit. Die Einhaltung der §§ 33-35 WHG ist fachrechtlich hinlänglich geregelt, inklusive empfindlicher Sanktionsmöglichkeiten und bedarf daher keiner zusätzlichen Verknüpfung mit dem EEG. Zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele müssen stattdessen die Anreize für Investitionen in die Ertüchtigung und den Neubau von Wasserkraftanlagen verbessert werden. Dazu wird die Empfehlung bekräftigt, in § 40 EEG 2023 Absatz 1 eine neue Vergütungsklasse für Wasserkraftanlagen <100 kW einzuführen, deren Wirtschaftlichkeit mit einer kostendeckenden Vergütung von 19,5 €-Cent/kWh herzustellen und die Degression der Vergütung nach Absatz 5 zu streichen. Ziel ist es, den Anlagenbestand zu sichern und die Potenziale zur Leistungserhöhung durch die Modernisierungdes Bestands und den ökologisch verträglichen Ausbau an bereits bestehenden Stauanlagen zu heben. Nur so wird die Wasserkraft ihre vielfältigen Vorteile in ein künftig auf 100% Erneuerbaren beruhendes Energiesystem einbringen können.

 

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„Wasserkraft zu nutzen, ist Gebot der Stunde“

Bayerische Wasserkraftverbände VWB und LVBW appellieren, Potenzial der Wasserkraft in Bayern zur klimaschonenden Stromerzeugung zu nutzen ++ Stromerzeugung mit Erneuerbare-Energien-Anlagen ist Daseinsvorsorge und übergeordnetes öffentliches Interesse.

München / Regensburg, 19. Januar 2022. Mit Blick auf den aktuellen Austausch zwischen Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, appellieren die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. und der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW) eG, das Potenzial der seit über 100 Jahren bewährten und ausgereiften Wasserkraft-Technologie stärker zu berücksichtigen. „Die Wasserkraft hat bereits einen Anteil von über ein Drittel an den erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung im Freistaat“, betont VWB-Vorsitzender Fritz Schweiger. Durch Ertüchtigungs- und Modernisierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Steuerungsoptimierung durch die Digitalisierung von bestehenden Wasserkraftanlagen, könne ihr Beitrag zur Energieerzeugung mit überschaubarem Aufwand und ohne Eingriffe in die Natur noch um eine Milliarde Kilowattstunden erhöht werden. „Es ist ein Gebot der Stunde, die Wasserkraft zu nutzen“, appelliert Schweiger. Die VWB und der LVBW begrüßen daher den Vorstoß von Markus Söder, beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Bayern neben Photovoltaik und Geothermie auch auf die Wasserkraft zu setzen.
 

Bildinformation:
Die Wasserkraft-Technologie ist seit über 100 Jahren erprobt und bewährt.
Foto: Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V.

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„Wasserkraft zu nutzen, ist nachhaltiges Wirtschaften“

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft   e. V., zu Gast auf der Jahreshauptversammlung der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VBW) ++ Hohe Bedeutung der Wasserkraft für Energiewende und Klimaschutz durch stabile, grundlastfähige und versorgungssichere CO2-freie Stromerzeugung 

München, 24. November 2021. Auf der Jahreshauptversammlung der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. am 19. November 2021 haben die Teilnehmer, darunter Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die Bedeutung der Wasserkraft für die sichere Stromversorgung mit regenerativen Energien und den Klimaschutz unterstrichen. Brossardt referierte, ebenso wie Werner Kröger vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, im öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung. Aufgrund der Pandemie fand die Veranstaltung als Videokonferenz statt. 

„Wir freuen uns über die hochkarätigen Gäste auf unserer Jahreshauptversammlung“, sagt Fritz Schweiger, Vorsitzender der VWB. „Dies spiegelt die Bedeutung der Stromerzeugung aus Wasserkraft für die Energieversorgung im Freistaat wider.“  

                                                                                Bildunterschrift: Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

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Wasserkraftanlagen stabilisieren mit Momentanreserve das Netz

Studie der RWTH Aachen untermauert Bedeutung von Wasserkraftanlagen für künftige Versorgungssicherheit ++ Wasserkraftwerke tragen auch nach Rückbau der Kern- und Kohlekraftwerke mit ihren Schwungmassen zur Netzstabilisierung bei ++ Lehrstuhl von Professor Albert Moser quantifiziert Momentanreserve 

München, 12. August 2021. Wenn im kommenden Jahr die letzten Kernkraftwerke in Deutschland vom Netz gehen, fällt damit dem Stromversorgungssystem auch Momentanreserve weg. Diese Systemdienstleistung sichert – neben der Regelleistung - die Stabilität der Netze im Falle von Störungen. Wie eine Studie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen nun ergeben hat, können die Wasserkraftwerke in Deutschland eine Störung, zum Beispiel durch einen ungeplanten Kraftwerksausfall von bis zu 500 Megawatt (MW), hinsichtlich der Momentanreserve ausgleichen. Das entspricht der Leistung eines mittelgroßen Kohlekraftwerkes. Damit leisten sie einen relevanten Beitrag zur künftigen Netzstabilität und Versorgungssicherheit. 

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EU-Kommission bestätigt Bedeutung der Wasserkraft für European Green Deal

Kommission erkennt Vorteile der Wasserkraft als flexible, steuerbare Quelle erneuerbarer Energie für Grundlaststrom an ++ Wasserkraft wichtige Säule im Strom-Mix von bayerischen Energieversorgern.

München, 9. Juni 2021. Auf eine Anfrage von Maria Noichl, Rosenheimer Abgeordnete im Europäischen Parlament, hat die EU-Kommissarin Kadri Simson die Bedeutung der Wasserkraft im europäischen Energiemix bekräftigt. „Die Kommission ist sich bewusst, dass die Wasserkraft für die Verwirklichung der ehrgeizigen Energie- und Klimaziele des europäischen Grünen Deals eine wichtige Rolle spielt“, schreibt Simson in ihrer Antwort von Mai 2021. Die estnische Politikerin ist seit dem 1. Dezember 2019 EU-Kommissarin für Energie in der Kommission von Ursula von der Leyen. 

 

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Energie aus Wasserkraft ist im öffentlichen Interesse

35 Jahre Tschernobyl und neues EU-Ziel für CO2-Reduktion bis 2030 untermauern Notwendigkeit von Strom aus Wasserkraftanlagen ++ Bayerische Wasserkraftverbände VWB und LVBW fordern, energiewirtschaftliche Belange der Wasserkraft stärker zu berücksichtigen 

München / Regensburg, 22. April 2021. Zwei aktuelle Anlässe untermauern einmal mehr, dass die Erzeugung von Strom aus Wasserkraft grundsätzlich im öffentlichen Interesse steht und als solches in genehmigungsrechtlichen Entscheidungen berücksichtigt werden muss. Am kommenden Montag, dem 26. April, jährt sich das Reaktorunglück von Tschernobyl zum 35. Mal. Es erinnert daran, dass jede regenerativ erzeugte Kilowattstunde Strom den Bedarf an Energie aus Atomkraft und damit einhergehende Risiken verringert. Dazu kommt der Beschluss der Europäischen Union (EU) von dieser Woche: Anstatt 40 Prozent soll der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 nun um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 in den EU-Staaten reduziert werden. „Hierfür ist es sinnvoll und notwendig, bestehende und bewährte Erneuerbare-Energien-Technologien zu nutzen“, appelliert Hermann Steinmaßl, Vorstand der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. „Das Potenzial von Wasserkraftanlagen, die stabil und zuverlässig CO2-freien Strom liefern, sollte ausgeschöpft werden“.

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Will der Naturschutz die Wasserkraft zerstören?

Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) und Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW) weisen plakative Schuldzuweisungen von Umwelt-und Wassersportverbänden zurück und laden zum Gespräch ein ++ Plädoyer für regionale, sichere und CO2-neutrale Stromerzeugung aus kleiner Wasserkraft anstelle von importiertem Atom-und Kohlestrom

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8. Monitoring-Bericht zur Energiewende untermauert Bedeutung der Wasserkraft

Wasserkraftanlagen tragen laut Bericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie konstant um die 20 Terrawattstunden Strom pro Jahr zur Energieversorgung in Deutschland bei ++ Grundlastfähige Wasserkraft ideale Ergänzung zur volatilen Windenergie-und Solarstromerzeugung ++ Bayerische Wasserkraftverbände VWB und LVBW begrüßen die in der EEG-Novelle 2021 beschlossene Erhöhung der Einspeisevergütung für Strom aus bestehenden Wasserkraftanlagen bis 500 Kilowatt Leistung 

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Statement des Bundesverbandes Deutscher Wasserkraftwerke zu dem offenen Brief des BUND, WWF und anderer Umweltverbände

In dem offenen Brief wird unterstellt, dass mit dem aktuellen Gesetzentwurf des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) die letzten frei fließenden Flussabschnitte in Deutschland durch Neubauten und Modernisierungen kleiner Wasserkraftwerke gefährdet seien. Das ist in keiner Weise zutreffend!

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Wasserkraftanlagen leisten signifikanten Beitrag zur Entsorgung von Plastikmüll aus Gewässern

In Bayern entfernen Wasserkraftwerksbetreiber jedes Jahr zehntausende Tonnen Treibgut, Zivilisationsabfall und Plastik aus Bächen, Kanälen und Flüssen, so das Resümee der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten MicBin-Studie. In einem Teilprojekt untersuchten die Projektpartner speziell die Entsorgung von Plastikabfällen im bayerischen Donaugebiet.

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Weltneuheit Schachtkraftwerk in Großweil produziert erste Million Kilowattstunden klimafreundlichen Strom

Gemeinde Großweil durch Schachtkraftwerk fast CO2-neutral

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Bayerische Wasserkraftverbände weisen WWF-Studie entschieden zurück

Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. und Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke eG üben scharfe Kritik an WWF-Studie „Lasst den Flüssen ihren Lauf“ ++ Hintergrundbericht zum Zustand der Fließgewässer in Bayern ein auf falscher Interpretation von Tatsachen basierender Frontalangriff auf die für den Klimaschutz notwendige Wasserkraft-Technologie

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Verbleibendes Co2-Budget soll oberste Messlatte im Bayerischen Klimaschutzgesetz sein

Bayerische Wasserkraftverbände VWB und LVBW unterstützen Stellungnahme der LEE Bayern zum Entwurf des Bayerischen Klimaschutzgesetzes ++ Forderung nach konsequenter und verbindlicher Ausrichtung am Pariser 1,5° Klimaschutzziel ++ Staatsregierung soll als gutes Beispiel für CO2-Reduktion vorangehen, Kommunen stärker einbinden und Klimaschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe kommunizieren

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Bayerische Wasserkraftverbände weisen darauf hin: Wasserkraft ist systemrelevant und Grundlage der Daseinsvorsorge

4.000 Wasserkraftwerke in Bayern liefern auch in der Corona-Krise zuverlässig und CO2-frei Strom ++ Bayerische Wasserkraftverbände VWB und LVWB fordern Sicherung und Ausbau der Energieerzeugung aus Wasserkraft zur Aufrechterhaltung einer sicheren Stromversorgung ++ Verbände begrüßen Minister Hubert Aiwangers Appell zur Neubewertung regionaler, dezentraler Strukturen

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Bayerische Wasserkraftverbände VWB und LVBW fordern stärkere Berücksichtigung der Wasserkraft in Regionalplanung

VWB und LVBW kritisieren Benachteiligung der Wasserkraft im Entwurf des Regionalplans Donau-Iller ++ Neubewertung der Wasserkraft und Berücksichtigung von innovativen Technologien bei Neubau und Modernisierung grundsätzlich notwendig ++ Win-Win-Lösungen sollten genutzt werden 

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Bayerische Wasserkraftverbände fordern mehr Verbindlichkeit im Landes-Klimaschutzgesetz sowie Vorrang für CO2 - Einsparung und Produktion von regenerativer Energie

Die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. und der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW) eG haben ihre gemeinsame Stellungnahme zum Entwurf des Bayerischen Klimaschutzgesetzes beim Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz eingereicht. Die Verbände begrüßen das Bayerische Klimaschutzgesetz ausdrücklich, ebenso das Ziel der Staatsverwaltung, bereits zum Jahr 2030 Klimaneutralität erreichen zu wollen. Zugleich fordern sie jedoch eine stärkere Verbindlichkeit bei den Zielen und Maßnahmen sowie die konsequente Priorisierung der CO2-Reduktion und Erzeugung von regenerativer Energie. Alle Verbände, die am Energiegipfel Bayern im vergangenen Jahr teilgenommen hatten, waren aufgefordert, bis zum 13. Januar 2020 zu dem am 19. November 2019 veröffentlichten Entwurf Stellung zu nehmen.

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Pressemitteilung zur Jahrestagung Wasserkraft Bayern 2019 und zur Mitgliederversammlung der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern am 26.07.2019

Wasserkraft –Bayernszuverlässige erneuerbare Energiehilft diekünftige Stromlücke zu meistern!

Vorträgevon Prof. Dr. Angelika Niebler, MdEP und stv. CSU-Parteivorsitzende, Bundestagsabgeordnetem Dr. Georg Nüßlein, stv. Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sowie Altlandrat und MdL a.D., Hermann Steinmaßl

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Ökologische Stromerzeugung im Einklang mit Natur, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit

Bayerische Wasserkraftwerksbetreiber: Ökologische Stromerzeugung im Einklang mit Natur, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit 

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Klimaschutz und Netzstabilität - Wasserkraft ist zuverlässiger Koalitionspartner

„Das Potenzial der Wasserkraft zur sicheren Stromversorgung aus erneuerbaren Energien ist sehr vielseitig und vor allem äußerst zuverlässig,“ sagte Hans-Peter Lang, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) und Vorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW)vor dem Hintergrund der aktuellen Koalitionsgespräche und dem Klimagipfel in Bonn. Wasserkraft ist rund um die Uhr verfügbarund planbar, verbraucht keine fossilen Brennstoffe, arbeitet völlig CO2-frei und trägtsomit wesentlich zum Klimaschutz und zur Stabilisierung der Stromnetze bei. „Die Belastung unserer Stromnetze ist hoch. Bei allen energiepolitischen Diskussionen dürfenFragen zur tech-nischen Machbarkeit nicht unter den Tisch fallen. Zur Sicherstellung stabiler Stromnetze und einer CO2-neutralen Stromversorgung ist Wasserkraft der Koalitionspartner Nummer eins,“ sagte Lang.

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Journalistentag "Wasserkraft - Ja bitte!" am 24.10.2017 in Traunstein

Wasserkraft und Energiewende gehören zusammen - Getreidemühlen nutzen seit jeher Strom aus Wasserkraft

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Starkes Bündnis für die Wasserkraft

Renommierte Verbände schließen sich anlässlich der RENEXPO® INTERHYDRO zusammen, um das Image der Wasserkraft zu stärken

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Wasserkraft - die treibende Kraft fürs Mühlrad

Traditionell am Pfingstmontag, in diesem Jahr am 5. Juni 2017, nehmen über 900 Mühlen am nunmehr 24. Deutschen Mühlentag teil. Wind-, Wasser-, Dampf- und Motormühlen öffnen bundesweit ihre Türen. Sie lassen die Flügel und Wasserräder drehen, setzen die Mahlgänge in Betrieb, laden Gäste zu Führungen, zum Imbiss und zu kleinen Festen ein.

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Wasserkraft als Eckpfeiler der bayerischen Stromversorgung

Anlässlich der Jahrestagung der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) berichteteder Vorsitzende Fritz Schweiger in Münchenüber die gegenwärtige Situation der bayerischen Wasserkraft im Spannungsfeld zwischen Energiewende und Gewässerökologie.

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